Zudem besitzt das Unternehmen ein Fondsgeschäft, was ein weiterer Pluspunkt war. Das alles führte dazu, dass wir das Gespräch mit den Eigentümern suchten. Erfreulich ist überdies, dass wir einen grossen Teil des Kaufpreises mit 1,85 Millionen eigenen Aktien bezahlen können.

Damit hat die LLB allerdings eine neue, mitbestimmende Grossaktionärin erhalten.

Ja, die Aktionärsgruppe Haselsteiner-Grossnigg wird nach Durchführung der Transaktion zusammen einen Anteil von rund 6 Prozent des Kapitals und der Stimmrechte an der LLB halten, was auch einen hohen Vertrauensbeweis darstellt.

War diese Gruppe von Anfang an verkaufswillig?

Nein, die Semper Constantia stand nicht zum Verkauf. Wir sind proaktiv auf sie zugegangen.

War es nie eine Option, direkt in Osteuropa ein Standbein aufzubauen?

Nein, unsere Strategie ist klar: Aus Österreich heraus bearbeiten wir auch den osteuropäischen Private-Banking-Markt.

«Die osteuropäische Kundschaft hat das Bedürfnis, ihre Vermögen ‹offshore› zu verwalten»

In Osteuropa selber Fuss zu fassen, kommt für uns nicht in Frage, weil die Risiken dabei – zumindest für uns – einfach nicht genügend abschätzbar sind. Zudem hat die osteuropäische Kundschaft das Bedürfnis, ihre Vermögen «offshore» verwalten zu lassen.

Im Private Banking ist oft von der «kritischen Grösse» die Rede. Haben Sie diese?

Definitiv. Mit Kundenvermögen von rund 3 Milliarden Franken erreichte die LLB Österreich nach fünf Jahren die Gewinnschwelle. Mit der Übernahme der Semper Constantia kommen rund 19 Milliarden Franken hinzu, womit wir die kritische Grösse fraglos erreicht haben.

Wo liegt denn die Grenze?

Im Onshore-Geschäft ganz allgemein braucht es etwa 10 Milliarden Franken dafür.

Die LLB ist im vergangenen Jahr auch im schweizerischen und liechtensteinischen Hypothekargeschäft gewachsen. Ist es mittlerweile nicht riskant, auf dieses «Pferd» zu setzen, zumal die Zinsen steigen werden?

Unsere Kreditpolitik hat sich über die vergangenen Jahre nicht verändert. Wir sind sehr vorsichtig und schauen uns die Tragbarkeit und den Belehnungswert jeweils sehr genau an.

«Die LLB und die Bank Linth in der Schweiz sind angesehene Adressen»

Trotzdem ist es uns 2017 gelungen, mit einem Plus von 5,7 Prozent deutlich stärker als der Gesamtmarkt zu wachsen, der um rund 3 Prozent zulegte.

Das ist erstaunlich, zumal dieses Geschäft höchst umkämpft ist. Wie kam es dazu?

Gold hat mit 2'400 Dollar ein neues Allzeithoch erklommen. Ist dies der Anfang einer nachhaltigen Hausse?
Gold hat mit 2'400 Dollar ein neues Allzeithoch erklommen. Ist dies der Anfang einer nachhaltigen Hausse?
  • Nein, Gold ist und bleibt volatil.
    26.02%
  • Nein, Gold wird zunehmend von Kryptowährungen verdrängt.
    5.96%
  • In Gold muss man einfach investieren und damit nicht spekulieren.
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  • Ja, der Goldpreis steht am Anfang einer mehrjährigen Hausse.
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  • Ja, ist die einzige physische Alternative zu den Fiat-Währungen.
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