Das Fintech Pintail greift Giganten im Geldtransfer wie Western Union oder Moneygram frontal an. Gründer Fredy Walker sagt auf finews.ch-TV: «Unser Geschäftsmodell geht viel weiter.»

Seit knapp einem Monat ist Pintail mit seiner Finanz-App live. Das Schweizer Fintech wird heiss gehandelt: Es bietet mobile Bankdienstleistungen und verfolgt erst noch einen sozialen Nutzen. Denn es will weniger privilegierten Menschen wie Immigranten und deren Familien in den Heimatländern Zugang zu Finanzdienstleistungen bieten. 

Der Markteintritt von Pintail ist das Geldtransfer-Geschäft – und damit greift das Zürcher Fintech dank massiv tieferen Transaktionsgebühren die globalen Dominatoren wie Western Union oder Moneygram frontal an. «Das ist ein Kampf zwischen David und Goliath», sagt Pintail-Gründer und -CEO Fredy Walker im Interview mit finews.ch-TV.

Ein riesiger Markt

Dieser Kampf sei schwer zu führen, doch liege der Vorteil von Pintail auch darin, ein anderes Geschäftsmodell als die Geldtransfer-Giganten zu haben. «Diese haben eine Pipeline: Auf der einen Seite wird Geld hereingeschoben, auf der anderen Seite kommt es heraus», beschreibt Walker das Modell à la Western Union, für welches die Nutzer zum Teil extrem hohe Gebühren bezahlen.

Pintail hingegen sei eine Bank, die den Kunden eine Kontoführung erlaube und eine Plattform für den Zugang zu Bank-Services biete. Der Markt ist riesig: 600 Milliarden Dollar werden jährlich von Immigranten verschickt.

Millionengewinne im Visier

Pintail konzentriert sich zunächst auf zwei Länder: Frankreich und Marokko. Allein in diesem Markt will Pintail in den nächsten fünf Jahren auf einen Vorsteuergewinn von 10 Millionen Franken kommen. «Wenn wir weitere Länder dazunehmen, ergibt dies eine Hebelwirkung», erklärt Walker seinen Businessplan, der für Pintail in fünf Jahren einen Vorsteuergewinn von 176 Millionen Franken vorgibt.

Kein Wunder, dass Investoren beim Zürcher Fintech Schlange stehen. Mit Swiss Re, Vontobel und dem Bund via Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza) sind bereits namhafte Geldgeber an Bord. Zusammen mit dem Geld der Gründer und weiteren Investoren hat das Unternehmen über 13 Millionen Franken Kapital zur Verfügung.

Wenn Pintail in die Phase eines Umsatzwachstums trete, sei die Türe für Investoren wieder offen, sagt Walker.

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