Nachhaltigkeit, sozial und ökologisch verträgliche Anlagen, Impact Investing: Kein Anlagethema haben Schweizer Banken im vergangenen Jahr mehr propagiert. Nur PR? Mitnichten, wie eine Marktstudie zeigt.

Es gibt kaum eine Schweizer Bank, welche im Laufe des vergangenen Jahres nicht auch eine nachhaltige Anlagestrategie für Kunden auflegte. Die UBS hat inzwischen über 1 Billion Franken ihrer gesamten verwalteten Vermögen gemäss nachhaltigen Kriterien angelegt. 

Nachhaltigkeit, «green finance», Impact Investing waren und sind die «Buzzwords» in der internationalen Vermögensverwaltung und vor allem auch im Geschäft mit reichen Privatkunden. Dass die Anbieter es ernst meinen, belegt eine am Mittwoch veröffentlichte Marktstudie «Nachhaltige Anlagen 2018» von Swiss Sustainable Finance (SSF).

Nachholbedarf bei Pensionskassen

Demnach ist der Markt 2017 tatsächlich deutlich gewachsen, nämlich um 82 Prozent. Es seien somit 390,6 Milliarden Franken in der Schweiz nachhaltig angelegt. Die Institutionellen Investoren hatten offenbar am meisten Nachholbedarf: Ihre nun nachhaltig verwalteten Gelder wuchsen um 128 Prozent auf 238,2 Milliarden Franken an.

Nachhaltig Kl

«Dies entspricht bereits einem Anteil von rund 16 Prozent der insgesamt von Schweizer Pensionskassen und Versicherungen gehaltenen Vermögen», sagte SSF-Geschäftsleiterin Sabine Döbeli.

Banken und Asset Manager verwalten zwei Fünftel

Nachhaltige Investmentfonds machen mit 94,4 Milliarden Franken einen Anteil von 24 Prozent des nachhaltigen Anlagemarktes in der Schweiz aus. Der Anteil nachhaltiger Mandate beläuft sich mit 57,9 Milliarden Franken auf 15 Prozent. Banken und Asset Manager verwalten damit rund zwei Fünftel aller in der Schweiz verwalteten nachhaltigen Anlagen.

Nachhaltig Assets

Mit einem Gesamtvolumen von 217,8 Milliarden Franken nimmt der normenbasierte Screening-Ansatz nun die Spitzenposition unter den nachhaltigen Investment-Ansätzen ein. Dies ist in erster Linie auf die Pensionskassen zurückzuführen, welche diesen Ansatz wählen. Die höchste Wachstumsrate verzeichnete die ESG-Stimmrechtsausübung mit 140 Prozent. Auch der ESG-Integrationsansatz wies gegenüber dem Vorjahr eine markante Steigerung von rund 90 Prozent aus.

Selbstregulierung ist ein wichtiger Treiber

Ein Treiber des Nachhaltigkeits-Booms sind die Ziele der Vereinten Nationen, die sogenannten Sustainable Development Goals (SDG), und das Pariser Klimaabkommen. So bieten laut Studie 38 Prozent der Vermögensverwalter Produkte mit einem entsprechenden Bezug an, zwei Drittel haben Klimaprodukte im Angebot.

Selbstregulation ist laut Studie ein mindestens so wichtiger Treiber von nachhaltigen Investments wie zunehmende gesetzliche Anforderungen, wie sie zurzeit in der EU vorbereitet werden.

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