Die grössten Kritiker von Kryptowährungen sitzen an der Spitze der globalen Finanzriesen. Doch der Wind hat gedreht, sogar bei den Schweizer Grossbanken UBS und Credit Suisse.

Erstaunlich einmütig formierten sich die grossen Banken der Welt im vergangenen Jahr gegen virtuelle Währungen wie Bitcoin. Ob Credit-Suisse-Chef Tidjane Thiam, UBS-Präsident Axel Weber, oder Jamie Dimon von J.P. Morgan und Larry Fink von Blackrock – alle waren sich einig, dass der Bitcoin eine reine Spekulationsblase sei.

Doch der Wind hat sich in den letzten Monaten offenbar gedreht. Die ablehnende Haltung ist einer Art Neugierde gewichen und vereinzelt haben grosse Institute begonnen, die Möglichkeiten mit Kryptowährungen auszuloten.

Reguläre Handelsaktivitäten

Was bei den beiden Schweizer Banken UBS und Credit Suisse (CS) bemerkenswert ist: Als Hauptaktionärinnen der SIX unterstützen sie den Aufbau einer Börse für Krypto-Assets. Ab 2019 wäre es somit jedem SIX-Teilnehmer möglich, reguläre Handelsaktivitäten in dem Bereich zu starten. 

Noch hat sich keine der beiden Banken zu derlei Plänen geäussert. Das britische Finanzportal «Financial News» (Artikel bezahlpflichtig) hat aber eine Übersicht erstellt, wie und ob sich die internationalen Grossbanken und Finanzinstitute dem Bitcoin und anderen Kryptowährungen annähern könnten.

UBS

Axel Weber kopie

Manche UBS-Analysten beschäftigen sich intensiv mit dem Bitcoin und den Kryptomärkten und publizieren regelmässig ihre Einschätzungen. Diese Analysen decken sich mit der Haltung ganz an der Spitze der Bank: So hatte Verwaltungsratspräsident Weber (Bild oben) bereits im Januar gesagt, die UBS erlaube institutionellen Kunden den Handel mit Kryptowährungen. Retailkunden werde hingegen abgeraten, solche Investments zu tätigen.

Es würde indessen nicht überraschen, wenn die UBS von ihren Wealth-Management-Kunden Druck verspürte, ein Krypto-Angebot zu lancieren. Bislang bietet sie nur Executions-Services an. Pläne, einen Krypto-Handelsdesk aufzubauen, wurden bisher nicht publik.

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