Im Prozess gegen die Grossbank und ehemalige Spitzenleute kam die Sprache auf die berüchtigten Milchbüchlein. Einer der früheren UBS-Manager hat dazu eine einfache Erklärung parat.

Es ging nur um die Aufteilung der Boni. Das war, kurz zusammengefasst, Patrick de Fayets Erklärung für die Existenz der Notizbücher, in denen die UBS angeblich eine parallele Buchhaltung ihrer steuerflüchtigen Kunden geführt habe.

Der ehemalige Leiter des UBS-Frontoffice im Nachbarland musste sich dazu den Fragen der Strafverfolger stellen, wie die Nachrichtenagentur «Bloomberg» berichtete. Die Milchbüchlein hätten dazu gedient, die Boni der Schweizer und französischen Banker gerecht aufzuteilen.

Dispute über Boni

Die Kundenberater wurden daran gemessen, wie viel Neugeld sie generierten. Dispute darüber, ob die entsprechenden Belohnungen den Schweizern oder Franzosen zustünden, hätten die handschriftlichen Notizen notwendig gemacht, so de Fayet.

Waren die Daten einmal im System erfasst, wurden die Bücher zerstört. Der französische Staatsanwalt Serge Roques, der de Fayet befragte, fand diese Praxis bedenklich, wie «Bloomberg» weiter schrieb.

Die Milchbüchlein waren auch Teil der Enthüllungen von Stéphanie Gibaud, welche zu ihrer Zeit bei der UBS 2014 ein Buch veröffentlichte. Die ehemalige Marketing-Managerin der Bank agitiert seit Jahren gegen die UBS.

UBS konnte nichts überprüfen

De Fayet wurde auch zur Steuerehrlichkeit seiner Kunden befragt. Dazu sagte er, die Kunden hätten es tendenziell eher für sich behalten, wenn sie ihr Geld in Frankreich nicht deklarierten.

Die UBS selbst habe nicht überprüfen können, ob die Kunden ihr Geld versteuerten. Das Einzige, was die Banker mit Sicherheit wussten, war, dass sie Kunden, die Geld in die Schweiz schicken wollten, jeweils an ihre Deklarationspflicht erinnerten, so de Fayet.

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