Nicht nur die Credit Suisse eckt mit ihren Cheflöhnen bei grossen Stimmrechtsvertretern an. Ein wichtiger Player in jenem Feld zeigt nun der UBS die rote Karte, wie finews.ch erfahren hat.

Auch die Generalversammlung der UBS vom 2. Mai droht heiss zu werden. Wie finews.ch erfahren hat, empfiehlt der amerikanische Stimmrechtsvertreter Glass Lewis die Ablehnung des Vergütungsberichts der grössten Schweizer Bank. Bezüglich der Décharge für den UBS-Verwaltungsrat legt Glass Lewis den Aktionären nahe, sich der Stimme zu enthalten, wie die Organisation auf Anfrage bestätigte.

Dies, nachdem sich der mächtige Aktionärsvertreter dieser Tage bereits gegen den Vergütungsbericht der Credit Suisse (CS) gestellt hatte. Glass Lewis lenkt hierzulande Schätzungen zufolge bis zu 10 Prozent der Eignerstimmen.

Abwahl von Urs Rohner gefordert

Noch härter ging die Schweizer Aktionärs-Vertreterin Ethos Stiftung mit dem CS-Verwaltungsrat ins Gericht. An der Generalversammlung vom 26. April empfiehlt Ethos unter anderem, den Vergütungsbericht, die Décharge wie auch die Wiederwahl von Präsident Urs Rohner abzulehnen. Die Position der Stiftung zur UBS ist noch nicht bekannt.

Dennoch zeichnet sich bereits die nächste Aktionärsrevolte bei den Schweizer Grossbanken ab. Die Folgen sind unberechenbar: Im April 2017 teilte die CS nach massivem Druck der Stimmrechtsvertreter mit, dass CEO Tidjane Thiam und die übrige Geschäftsleitung freiwillig auf 40 Prozent ihrer variablen Vergütung verzichten. Der Verwaltungsrat entschied damals zudem, die Gesamtvergütung für das Gremium für das nächste Jahr nicht zu erhöhen.

Hingegen blieb damals der Aufschrei der Eigner gegen die Grossbank UBS aus.

Spitzensalär in durchzogenem Jahr

Das könnte sich nun ändern, blickt doch die UBS auf ein durchzogenes Geschäftsjahr 2018 zurück. Dennoch verdiente CEO Sergio Ermotti ein Spitzensalär von 14,12 Million Franken – leicht weniger als 2017. Dafür wurden ihm gleich 11,9 Millionen Franken ausbezahlt, so viel wie nie zuvor.

Bei der CS wiederum erhielt Chef Thiam für 2018 insgesamt ein Salär von 12,65 Millionen Franken, rund ein Drittel mehr als im Vorjahr. Sein Bonus stieg um rund 50 Prozent auf 9,3 Millionen Franken an. Dies reichte nun, um Ethos und Glass Lewis erneut auf die Barrikaden zu treiben.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.61%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.53%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.3%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.14%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.42%
pixel