Khans Gehalt bei der CS dürfte schätzungsweise 6 bis 8 Millionen Franken betragen. Eine solche Summe wird die wesentlich kleinere Julius Bär allein aus Grössenüberlegungen wohl nicht zahlen wollen. Kommt hinzu, dass die Privatbank im Zuge der neu entflammten Kontroverse um Managerlöhne nicht ausgerechnet deswegen am Pranger stehen möchte, zumal sie wegen der Entlöhnung Collardis schon einmal eine Abfuhr von den Aktionärinnen und Aktionären erhielt und peinlichst zurückbuchstabieren musste.

Umgekehrt signalisierte der erst 43-jährige Khan in jüngster Zeit im Gespräch auch kaum je die Absicht, sich von der CS absetzen zu wollen. Der ambitionierte Manager ist selbstkritisch genug, um zu wissen, dass sein Leistungsausweis bei der Grossbank noch um ein paar Jahre länger werden muss, um als ernstzunehmender Anwärter auf einen CEO-Posten bei einem internationalen Finanzkonzern zu gelten – sei das nun bei der CS oder anderswo.

Eine einzige Chance

Fest steht: Lacher, der solide Schweizer Banker, der seine Berufskarriere in der Blütezeit des Swiss Banking gemacht hat, steht vor einer enormen Herausforderung. Er muss ein Institut, das ausschliesslich in der Königsdisziplin des Schweizer Bankwesens tätig ist, in eine Ära überführen, die von der Digitalisierung, von Negativzinsen, einer massiven Margenerosion, der Regulierungsflut und geopolitischen Machtverschiebungen durchgeschüttelt wird.

Lacher selber wird zwar nicht die Galionsfigur auf dieser Fahrt sein, aber derjenige, der einen CEO bestimmt, der diesen Job übernimmt. Dafür hat er eine einzige Chance; patzt er dabei, droht ihm eine Situation, die man im angelsächsischen Militärjargon mit dem Begriff «Fubar» umschreibt: «F*cked up beyond all recognition» – ein wirtschaftlicher Totalschaden jenseits alles Erdenklichen.

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