Dass die Integration von Privatbanken oder Vermögensverwaltern extrem schwierig ist, haben vor Vontobel schon andere Schweizer Institute gezeigt. Spektakulär gescheitert war beispielsweise die UBS in Deutschland mit dem 2004 übernommenen Family Office Sauerborn Trust, das sich nie integrieren liess.

Anstatt Integration der Asset Deal

Es waren schliesslich Boris Collardi und Julius Bär im Jahr 2012 gewesen, die den sogenannten Asset-Deal zur einer bevorzugten Form der Akquisition in der Schweiz machten. Julius Bär bezahlte für die Übernahme des internationalen Wealth Managements von Merrill Lynch nur die Kundenvermögen, die auch auf den Bär-Plattformen gebucht worden sind.

Die Genfer Union Bancaire Privée (UBP) folgte mit der Coutts Privatbank im Jahr 2014 dem Beispiel. Sowohl Julius Bär als auch der UBP war es nie um Integration gegangen, die Institute wollten ihren geografischen Fussabdruck mit kritischer Masse vergrössern. Im Prinzip wollte das auch Vontobel in der Schweiz, wo Notenstein La Roche ganze 13 Niederlassungen führte.

Weniger als 70 Prozent der Kundenvermögen

Dass Kunden ganz allgemein einen Bankwechsel nur ungern vollziehen, zeigte sich auch an den allgemein als erfolgreich geltenden Akquisitionen. Sowohl Julius Bär als auch UBP holten weniger als 70 Prozent der Kundenassets.

Nimmt man diese Beispiele als Massstab, dürften bei Vontobel gut 11 Milliarden Franken der Notenstein-Kundengelder verbleiben. Bezahlt hat die Bank allerdings für mehr als das. 

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