Der Chef des britischen Finanzkonzerns HSBC nimmt nach nur eineinhalb Jahren den Hut. Um dem «herausfordernden globalen Umfeld» zu begegnen, sucht die Bank nun einen neuen CEO. 

John Flint wurde erst im Februar 2018 zum CEO der britischen Grossbank HSBC ernannt. Nun steht der 51-Jährige bereits nicht mehr an der Spitze des Instituts, wie die Bank am Montag zur Publikation der Resultate für das zweite Quartal 2019 mitteilte. Vorläufig übernimmt Noel Quinn seine Aufgaben; er war bisher der Chef des weltweiten Firmenkundengeschäfts. 

«Der Verwaltungsrat ist der Ansicht, dass ein Wechsel notwendig ist, um unseren Herausforderungen zu begegnen, und um die Chancen zu ergreifen, die sich uns bieten», sagte Mark Tucker, Präsident der Bank. 

Neuer CEO gesucht

«Ich bin mit dem Verwaltungsrat übereingekommen, dass die guten Zwischenresultate von heute zeigen, dass es die richtige Zeit für einen Wechsel ist – für mich ebenso wie für die Bank», erklärte Flint. «Nach fast 30 Jahren bei HSBC, gehe ich zwar schweren Herzens, freue mich aber auf eine neue persönliche Herausforderung.»

Der Verwaltungsrat hat die Suche nach einem neuen CEO eingeleitet, wobei er interne und externe Kandidaten berücksichtigen will. Dabei könnten sich auch zwei ehemalige Manager von Schweizer Grossbanken Hoffnung auf einen Anruf machen.

Iqbal Khan trag im vergangenen Monat als Chef der internationalen Vermögensverwaltung bei der Credit Suisse zurück. Ob man ihm schon zutraut, eine globale Universalbank mit mehr als 200'000 Mitarbeitern zu führen, ist indessen fraglich. 

Anders verhält es sich mit dem ehemaligen Chef der UBS-Investmentbank Andrea Orcel. Nachdem sein Wechsel zur spanischen Bank Santander, die in vielen Aspekten mit der HSBC durchaus vergleichbar ist, Anfang 2019 scheiterte, wäre der CEO-Posten bei den Briten der ultimative Coup für ihn. 

Viele Herausforderungen

Die Region um China, wo HSBC stark präsent ist, spürt zusätzlich zum verlangsamten Wachstum die Auswirkungen des Handelsstreits zwischen China und den USA. Währendessen hat der Regulator in Hongkong angefangen, virtuelle Banklizenzen zu vergeben, die die alteingesessene Banken herausgefordern. Um diesem Umstand zu begegnen, hat die HSBC bereits viele Gebühren gesenkt. 

In der ersten Jahreshälfte stieg der HBSC-Gewinn um 16 Prozent. Zudem gab die Bank bekannt, Aktien für eine weitere Milliarde Dollar zurückkaufen zu wollen. Manche Analysten hatten erwartet, dass die Bank eine Pause einlegen würde. 

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