Die Schweizer Grossbank UBS sucht offenbar die Nähe einer brasilianischer Staatsbank. Was hinter der Zusammenarbeit stecken könnte.

Schon nächsten Monat könnten die UBS und die brasilianische Banco do Brasil ihre Zusammenarbeit besiegeln: Wie die Agentur «Reuters» berichtete, würden die Schweizer dabei die Kontrollmehrheit an der Investmentbank-Sparte der Staatsbank übernehmen. Beide Banken sollen aber beim Joint-Venture gleich viel zu sagen haben, wie es weiter hiess.

Keines der beiden Institute wollte den Deal gegenüber der Agentur kommentieren. Offenbar erhoffen sich die Schweizer, die Bilanz der Banco do Brasil zur Alimentierung von Investmentbanking-Transaktionen zu verwenden. Letztere wiederum zählt via die UBS auf mehr Reichweite bei ausländischen Kunden.

In Position für die Ära Bolsonaro

Damit erhöht die Schweizer Grossbank im brasilianischen Investmentbanking das Tempo. Erst seit 2014 verfügt die UBS im südamerikanischen Land wieder über eine Lizenz, nachdem sie 2009 einen herben Rückschlag erlitten hatte: Sie musste die Brasilien-Tochter BTG Pactual an den früheren Besitzer Andre Esteves zurück verkaufen, um Kapitalengpässe zu beseitigen.

Seither baute die UBS ihre Position dort stetig aus, ist aber laut «Reuters» gegenüber der US-Konkurrenz im Hintertreffen. Dies kommt zu einem ungünstigen Zeitpunkt, da unter dem neuen Präsidenten Jair Bolsonaro mit einer Privatisierungswelle in Brasilien gerechnet wird.

Umbau-Gewinner zieht die Fäden

Wie «Reuters» weiter berichtete, soll die in den USA tätige UBS-Managerin Ros Stephenson die Zusammenarbeit mit der Banco do Brasil eingefädelt haben. Im kürzlich angekündigten Umbau des UBS-Investmentbanking gehört Stephenson zu den Gewinnern, übernimmt sie doch zusammen mit Javier Oficialdegui die Co-Leitung über das neu global zusammengefasste Geschäft mit der Firmenberatung.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
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