Der Überwachungsskandal um Iqbal Khan hat eine längere Vorgeschichte. Demnach wollte der CS-Manager ursprünglich seinen CEO Tidjane Thiam anzeigen. Aus Karrieregründen liess er davon ab.

Bekanntlicherweise war der Überwachung Iqbal Khans und seiner Familie durch die Credit Suisse (CS) im vergangenen September ein Riesenkrach im Hause von CS-CEO Tidjane Thiam vorangegangen. Dieser und Khan waren an einem Neujahrs-Apéro heftig aneinander geraten. Die Gründe sind nicht ganz klar.

Jedenfalls ging es um mehr, als um einen Streit zwischen Nachbarn über die Seesicht verdeckende Tuja-Sträucher. Die «SonntagsZeitung» (Artikel bezahlpflichtig) schrieb am Wochenende, dass Khan das Verhalten von Thiam für derart gravierend hielt, dass er den Gewaltschutz der Kantonspolizei Zürich informierte.

Auf dem Polizeiposten

Dies deckt sich mit Informationen, welche finews.ch von Personen mit Kenntnissen zum Vorfall erhalten hat, wonach Khan von Thiams Gebaren mehr als eingeschüchtert gewesen sein. Er habe anschliessend auf einem Polizeiposten den Vorfall zur Anzeige bringen wollen. Die «SonntagsZeitung» schreibt, Khan sei dabei von Jerome Endrass, einem forensischen Psychologen beim Amt für Justizvollzug, unterstützt worden. Auch der CS-Verwaltungsrat sei vom Vorfall informiert worden.

In der Folge sah Khan von der Strafanzeige gegen Thiam ab. Gemäss den finews.ch vorliegenden Informationen verzichtete Khan darauf, weil er Folgen für seine weitere Laufbahn befürchtete, wenn der Fall publik werden würde. Die «SonntagsZeitung» schreibt, CS-Präsident Urs Rohner habe sich eingeschaltet und einen «Burgfrieden» vermittelt. Khan habe daraufhin auf die Strafanzeige verzichtet und gekündigt.

Die Überwachung Khans startete die CS dann im vergangenen September. Offenbar beschatteten die Detektive dabei auch Khans Ehefrau, selbst die Kinder sind in einem Überwachungsbericht erwähnt, aus dem die «SonntagsZeitung» zitierte.

 

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