Nun ist die Credit Suisse wegen des Korruptionsfalles in Mosambik im Visier der US-Strafbehörden. Diese sollen über Beweise verfügen, welche auf kriminelles Verhalten der Bank schliessen lässt.

Staatsanwälte des Eastern District in New York haben die Credit Suisse (CS) mit konkreten Vorwürfen zur Schuld der Bank im Korruptionsfall in Mosambik konfrontiert. Die Staatsanwälte glauben auf Grund der Schuldeingeständnisse von drei früheren CS-Bankern, der Bank selber eine Schuld in dem Fall nachweisen zu können, wie die Nachrichtenagentur «Reuters» berichtet. Der Bericht stützt sich auf zwei Quellen aus der US-Justiz.

Die CS wurde mit der Aussage zitiert, sie kooperiere weiterhin mit allen in der Untersuchung involvierten Behörden. Das sind unter anderem die britische Finanzaufsicht sowie die Schweizer Finma. Das US-Justizdepartement gab keinen Kommentar ab.

Kontrollsysteme der Credit Suisse versagten

Es ist laut Bericht noch unklar, ob es zu einer Klage gegen die CS kommen wird. Die CS hat im Zusammenhang mit den Aussagen ihrer drei ehemaligen Mitarbeiter jegliche Schuld von sich gewiesen. Andrew Pearse, Surjan Singh und Detelina Subeva seien Einzeltäter gewesen, welche die bestehenden Kontrollsysteme der CS umgangen hätten.

Die CS hatte zusammen mit der russischen VTB Bank zwischen Ende 2012 und 2016 mehrere Kredite in der Gesamthöhe von 2 Milliarden Dollar an Mosambik gesprochen. Das Geld hätte für eine maritime Infrastruktur verwendet werden sollen, unter dem anderen für den Aufbau einer Thunfischfang-Flotte.

Mindestens 200 Millionen Dollar landeten in den Taschen der CS-Banker sowie von Politikern und Hintermännern in Mosambik wie auch von Angestellten der Gesellschaft Privinvest, welche die Gelder direkt erhalten hatte und für den Bau der Infrastruktur zuständig gewesen war. Die Projekte kamen aber nicht in Gang und Mosambik konnte die Kredite nicht bedienen.

Gericht war nicht zuständig

Die drei CS-Banker hatten sich vor dem US-Gericht des Eastern District in New York schuldig bekannt. Doch der Hauptangeklagte der Firma Privinvest, Jean Boustani, war freigesprochen worden. Grund: Die mutmasslichen Verbrechen hätten ausserhalb der Gerichtsbarkeit in Brooklyn stattgefunden.

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