Wie lief es bisher in den USA?

Wir haben im Januar bekanntgegeben, dass wir hier bereits schon nach fünf Monaten eine Viertelmillion Kunden erreicht haben. Aber das Potential in den USA ist natürlich enorm. Wir haben zurzeit über 5 Millionen Kunden weltweit, und so viel wollen wir eigentlich in jedem unserer Kernmärkte erreichen, also auch mindestens 5 bis 10 Millionen Kunden in Deutschland und in Frankreich.

Tatsächlich stehen wir, obwohl wir bereits grosse Erfolge haben, erst am Anfang von unserer Mission, globales Banking grundlegend zu verändern. Alleine in unseren Kernmärkten haben wir das Potenzial, mit Mobile Banking mehr als 100 Millionen Menschen zu erreichen.

Ihr grösster Konkurrent, Revolut, überlegt sich nun, mit Akquisitionen zu wachsen. Ist das für Sie ein Thema?

Zumindest kurzfristig sind Akquisitionen noch kein grosses Thema, langfristig werden wir aber sicher darüber nachdenken. 

Auch im Bankenbereich? In der Schweiz ging die Angst um, eine globale Digitalbank könnte sich eine schwächelnde Privatbank kaufen, um an Vermögen, Kunden und vor allem an eine Schweizer Banklizenz zu gelangen.

Ich sehe mindestens zum jetzigen Zeitpunkt nicht, dass N26 eine traditionelle Bank kaufen würde, um eine Schweizer Banklizenz zu erhalten. 

«Zukäufe sind gar nicht nötig»

Wir haben ja mittlerweile bewiesen, dass wir selbst eine Banklizenz erhalten und dann natürlich auch verantworten können. Dementsprechend sind Zukäufe dafür gar nicht nötig. Für internationale Tech-Konzerne mag das sinnvoll sein, damit man schnell in einen Markt eintreten kann, aber für ein digitales Unternehmen, dass Erfahrung mit Bankgeschäften hat, ist die Beantragung einer regionalen Banklizenz auch kein Ding der Unmöglichkeit.

Aber je nach Markt macht es natürlich auch mehr Sinn, eine Fintech-Lizenz zu beantragen, wie wir es gerade in Brasilien tun. Dort sind wir der Ansicht, dass diese für den Markteintritt das beste Instrument ist.

Ist das auch eine Option für die Schweiz, bei uns gibt es ja neuerdings auch Fintech-Lizenzen, oder lohnt sich das wegen der Nähe zu Deutschland gar nicht?

Langfristig ist die Schweiz für uns ein sehr attraktiver und interessanter Markt. Um weitere Kundengruppen zu erschließen werden wir unser Produkt noch weiter lokalisieren. Europa wächst aber immer stärker zusammen und damit wird für Schweizer der Zugriff auf europäische Banken einfacher. 


Georg Hauer ist als General Manager DACH bei N26 für die Märkte der Schweiz, Deutschlands und Österreichs verantwortlich. Seit März 2019 arbeitet er bei der Digitalbank, die inzwischen – trotz der neuen Finanzspritze – immer noch auf 3,5 Milliarden Euro bewertet wird und damit eines der wertvollsten Fintechs der Welt ist. Davor war Hauer General Manager beim digitalen Fahrdienst Uber in Wien, nachdem er fünf Jahre als Consultant bei der Boston Consulting Group gearbeitet hat.

Gold hat mit 2'400 Dollar ein neues Allzeithoch erklommen. Ist dies der Anfang einer nachhaltigen Hausse?
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