Als «spiritus rector» gilt dabei der Private Banker Charles Henry De Beaumont, der für die Brüder Scheinfirmen einrichtete, welche PDVSA-Zahlungen erhielten. Von da flossen die Gelder via der Bank Espirito Santo, die Hausbank der PDVSA, zur CBH nach Genf.

Als die portugiesische Bank 2014 insolvent wurde, übernahm die CBH die Kunden des Schweizer Ablegers Banque Privée Espirito Santo. Die CBH wollte auch den Miami-Ableger kaufen, die Brickell Bank, doch ging dieser schliesslich an Banesco USA.

Freigabe von Daten lange blockiert

Vergangenes Jahr nannte ein ehemaliger venezolanischer Staatsanwalt die CBH als «Bank der Wahl» vieler Mitglieder des venezolanischen Establishments. Das Institut sagt selber, es habe nie Geld gewaschen oder unrechtmässige Transaktionen vorgenommen. Weder CBH noch frühere oder derzeitige Mitarbeiter sind derzeit Gegenstand einer Strafuntersuchung.

Die betroffenen CBH-Kunden versuchten zwar die Übergabe ihrer Kundendaten an die USA gerichtlich zu verhindern. Doch das Schweizer Bundesgericht beschloss im vergangenen Januar die Freigabe.

Auch EFG International involviert

Die Gebrüder Obertos unterhielten auch Konten bei der EFG International, um diese für das Durchschleusen von PDVSA-Geldern zu nutzen. Gemäss US-Behörden floss im März und April 2012 bei vier Transaktionen mehr als eine Milliarde Dollar auf Oberto-Konten bei der EFG. Doch dann wurden die Obertos für die EFG zu riskant – die CBH sprang dafür ein.

Die venezolanische Korruption beschäftigt seit geraumer Zeit auch die Liechtensteiner Untersuchungsbehörden. Vergangenen August wurde aufgrund von Liechtensteiner Gerichtsdokumenten bekannt, dass die frühere Krankenschwester von Hugo Chavez, er machte sie später zur Finanzministerin, mehr als 300 Millionen Dollar unterschlagen und unter anderem auf Konten in der Schweiz und in Liechtenstein deponiert hatte.

Namentlich genannt wird dabei die Liechtensteinische Landesbank (LLB). Auch versteckte sie Gold im Wert von mehr als 10 Millionen Dollar in einem privaten Tresorgebäude in Liechtenstein. Der «Banker» der heute in Spanien lebenden Venezolanerin war wiederum der bekannte Charles Henry De Beaumont gewesen.

Das grosse Reinemachen

Manche involvierte Schweizer Bank hat im Laufe der vergangenen Jahre die Beziehungen zu venezolanischen Kunden gekappt. Julius Bär stieg aus dem Geschäft aus, wie auch die UBS. Die Credit Suisse wurde von der Finma wegen ihrer PDVSA-Beziehungen explizit gerügt. Und die CBH hat kürzlich eine frühere Bankenaufseherin in den Verwaltungsrat gewählt. 

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