Die Coronakrise verschärft sich – und die UBS will einzelnen Angestellten weltweit bis zu einem Fünftel mehr Fixlohn zahlen. Was steckt dahinter?

Mit Blick auf die Bonussaison vom kommenden Februar passt die UBS die Lohnstruktur für einzelne Star-Performer an. Dies berichtete die Agentur «Bloomberg» (Artikel bezahlpflichtig) mit Verweis auf eine bankinterne Lohnuntersuchung. Diese habe grössere Unterschiede bei den Fixlöhnen von Kadern auf denselben Stufen und im Vergleich zur Konkurrenz festgestellt.

In der Folge werden die Fixlöhne von einzelnen höheren Kadern der Rangstufen Executive Director bis Managing Director rückwirkend auf den 1. Januar 2020 um bis zu 20 Prozent erhöht, wie es weiter hiess. Im selben Zug sinken jedoch die variablen Vegütungen (Boni) für die Betroffenen.

Fischzüge verhindern

Die Massnahme gilt für alle Regionen und Sparten und hat offenbar in erster Linie das Ziel, den Abwerbeversuchen von Mitbewerbern einen Riegel zu schieben.

Die UBS bestätigte der Agentur, selektiv das Lohnniveau angepasst zu haben, um am Arbeitsmarkt konkurrenzfähig zu bleiben. Das Institut beharrt aber darauf, dass die Erhöhungen aufgrund der Bonus-Senkungen insgesamt lohnneutral seien.

Der Bonus-Pool 2020 wird voraussichtlich im November festgelegt. Die grösste Schweizer Bank vermeldete letzte Woche ein hervorragendes Ergebnis fürs abgelaufene dritte Jahresviertel und zahlte dem Personal unterhalb der Kaderstufe einen zusätzlichen Wochenlohn als Corona-Prämie. Anfang November übernimmt Ralph Hamers den Stab vom scheidenden Konzernchef Sergio Ermotti.

Unter Beobachtung

Wie es nun hiess, sollen UBS-Angestellte im heutigen Umfeld nur für klare Outperformance mit Boni belohnt werden. Die variablen Vergütungen im Banking stehen seit Jahren in der Kritik; die Schelte ist mit der Coronakrise nochmals lauter geworden, zumal im nahen Ausland. In Europa gelten seit 2014 für gewisse europäische Banken gar Lohndeckel.

Auf der Höhe des Corona-Crashs vom vergangenen März hatte die Europäischen Zentralbank (EZB) die Banken der Eurozone zu «grösster Zurückhaltung» bei der Auszahlung von Boni in diesem Jahr gemahnt. Ebenfalls letzten März hatte Credit-Suisse-CEO Thomas Gottstein durchblicken lassen, dass aufgrund der Krise die Boni bei seiner Bank nicht mehr sakrosankt seien.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.51%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.89%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.03%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    8.99%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.58%
pixel