Im vergangenen Jahr sind die 24 Schweizer Kantonalbanken kräftig gewachsen. Doch beim Verdienst wurden die Institute ausgebremst.

Insgesamt sind die höchst diversen 24 Schweizer Kantonalbanken die grösste Kraft im Schweizer Inlandbanking: Kein anderer Akteur erreicht eine grössere Marktdurchdringung, vergibt mehr Hypotheken oder bedient mehr Kunden.

Doch diese Sicht aufs Machtnetz der Staatsbanken gibt es nur einmal im Jahr: Dann, wenn der Verband Schweizerischer Kantonalbanken (VSKB), wie am Donnerstag wieder geschehen, über die Kennzahlen der gesamten Gruppe informiert.

5 Milliarden Franken an Notkrediten vergeben

Wie der Zahlenkranz zeigt, waren die Institute mit ihren 19'000 Mitarbeitenden in rund 640 Geschäftsstellen auch von der Coronakrise nicht zu bremsen. Die Ausleihungen an Kunden erhöhten sich 2020 gegenüber dem Vorjahr um 4 Prozent auf 470,6 Milliarden Franken, wovon 418,4 Milliarden Franken auf Hypotheken entfielen.

In diesem Geschäft sind die Kantonalbanken mit einem Plus von 3,8 Prozent über dem Markt gewachsen. Gleichzeitig vergaben die Institute rund 5 Milliarden Franken an Corona-Notkrediten im Rahmen des Unterstützungs-Programms des Bundes.

Kunden mit Spardrang

Ebenfalls als Folge der Pandemie sind die Spareinlagen der Kunden deutlich gestiegen. Die Kundengelder nahmen um 8,9 Prozent auf 417,8 Milliarden Franken zu. Die kumulierte Bilanzsummen kletterte so insgesamt um 11 Prozent auf 718,7 Milliarden Franken.

Trotz Corona-bedingten Lockerungen seitens der Schweizerischen Nationalbank (SNB) blieb aber das Negativzins-Umfeld für die Institute bestehen – und das forderte im vergangenen Jahr seinen Tribut. Der Nettoerfolg im wichtigen Zinsengeschäft erwies sich als leicht negativ. Das vermochten auch der Handel und das Kommissionsgeschäft nicht mehr wettzumachen.

Stagnierender Gewinn

Bei leicht erhöhten Kosten ergab sich so für die 24 Kantonalbanken ein um 7 Prozent reduzierter Geschäftserfolg. In der Folge fiel der kumulierte Jahresgewinn bei rund 3,1 Milliarden Franken um 0,3 Prozent tiefer als im Vorjahr.

Dem lang anhaltenden Gewinntrend der Gruppe scheint damit zumindest vorläufig die Spitze gebrochen: In den vergangenen fünf Jahren konnten die Kantonalbanken den kumulierten Jahresgewinn kontinuierlich um insgesamt rund 12 Prozent steigern.

Die Kantone und Gemeinden als wichtigste Eigner der Institute mussten dennoch nicht darben; 2020 bezogen sie Ausschüttungen von 1,7 Milliarden Franken in Form von Gewinnablieferungen, Entschädigungen für das Eigenkapital, Dividenden, Abgeltungen der Staatsgarantie und Steuern.

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