Die Finma hat im Zusammenhang mit dem US-Hedgefonds Archegos ein Verfahren gegen die Credit Suisse eingeleitet. Es kommen Sofortmassnahmen zum Einsatz und ein externer Untersuchungsbeauftragte wird die Ermittlungen leiten. Seit März ist bereits in Sachen Greensill ein weiteres Verfahren im Gange. 

Die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) hat nach den Milliardenverlusten der Credit Suisse (CS) im Zusammenhang mit dem US-Hedgefonds Archegos ein Enforcementverfahren gegen die Bank eingeleitet, wie die Behörde am Donnerstag mitteilte.

Zudem informierte die Finma, dass sie im Kontext des Falles «Greensill» seit März 2021 ein Verfahren gegen die selbe Bank führt. Zusätzlich hat die Finma zu den entsprechenden Massnahmen der Bank diverse risikoreduzierende Sofortmassnahmen ergriffen, wie weiter zu erfahren war.

Mängel im Risikomanagement

Diese umfassen unter anderem Massnahmen organisatorischer Natur, risikoreduzierende Massnahmen und Kapitalzuschläge sowie Kürzungen oder Sistierungen von variablen Vergütungskomponenten. Diese vorsorglichen und temporären Massnahmen ergänzen und verstärken die Schritte, welche die Bank ihrerseits eingeleitet hat.

Im Enforcementverfahren in Sachen Archegos wird die Finma insbesondere Hinweise auf Mängel im Risikomanagement untersuchen, wie es weiter hiess. Dazu wird die Aufsichtsbehörde einen Untersuchungsbeauftragten bei der Bank einsetzen. Zudem wird sie sich weiter mit zuständigen Behörden in Grossbritannien und in den USA austauschen.

Komplexe, internationale Angelegenheit

Bereits im März 2021 hatte die Finma ein Verfahren gegen die Credit Suisse im Kontext des Falles «Greensill» und den entsprechenden Lieferkettenfinanzierungsfonds (Supply Chain Finance Funds) eröffnet. Hier ist bereits ein Untersuchungsbeauftragter eingesetzt. Im Fokus des Verfahrens gegen die Bank stünden ebenfalls Fragen des adäquaten Risikomanagements, schreibt die Finma.

Die Behörde wird erst über den Abschluss der Enforcementverfahren informieren. Erfahrungsgemäss nehmen solche Verfahren, insbesondere bei komplexeren internationalen Sachverhalten, mehrere Monate in Anspruch.

Quartalsverlust der Credit Suisse

Die Credit Suisse ihrerseits meldete am Donnerstagmorgen für das erste Quartal im laufenden Jahr einen Verlust von 252 Millionen Franken, vorwiegend zurückzuführen auf den Archegos-Fall. Operativ entwickelte sich die Grossbank hingegen gut. Die Kapitalbasis soll mit Hilfe von zwei Pflichtwandelanleihen gestärkt werden.

Folgt mehr.

 

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.61%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    19.2%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    27.53%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.42%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.24%
pixel