Bei der Genfer Privatbank Pictet kommt es zu einem unerwarteten Austritt aus dem Partnergremium: Boris Collardi geht.

Boris Collardi verlässt die Genfer Privatbank Pictet. Collardi habe sich entschieden, die Bank per 1. September zu verlassen, teilte Pictet am Mittwoch mit.

Der Schritt kommt nicht nur unerwartet, er ist auch höchst ungewöhnlich. Collardi war erst vor gut drei Jahren als geschäftsführender Teilhaber zu Pictet gestossen. Sein damaliger Eintritt kam einer kleinen Sensation gleich. Das Partnergremium der über 200 Jahre alten Privatbank gilt als konservativ und äusserst risikoscheu, während Collardi sich als CEO von Julius Bär einen Ruf als Vollgas-Manager erarbeitet hatte.

Ausserdem war Collardi zu diesem Zeitpunkt erst 43 Jahre alt und er gehört nicht zum Kreis der Pictet-Teilhaberfamilien.

Viele Risiken als Bär-CEO eingegangen

Tatsächlich übernahm Julius Bär während der zehnjährigen Amtszeit Collardis mehrere Banken, unter anderem auch das internationale Private Banking von Merrill Lynch. Auch so ging Julius Bär hohe Risiken ein, um die Kundenvermögen zu steigern. Dabei wurden immer wieder Compliance- und Geldwäscherei-Richtlinien verletzt, wie sich herausstellte.

Collardi war nach einem Enforcement-Verfahren durch die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht Finma aber nur verwarnt worden.

Keine Gründe

Collardi hätte bei Pictet insbesondere das Asien-Wachstum vorantreiben sollen. Auch hatte man erwartet, dass mit Collardi das US-Steuerverfahren endlich abgewickelt werden könnte. Doch noch ist eine US-Busse für Pictet nicht gesprochen.

In der Mitteilung heisst es, die Bank sei dankbar für den bedeutenden Beitrag, den Collardi in seinen Jahren bei Pictet für den Erfolg der Gruppe geleistet habe. Gründe für Collardis abrupten Austritt gab die Bank keine an.

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