Die Investoren der kollabierten Greensill-Fonds warten weiterhin auf Milliardenrückzahlungen. Zunächst müssen sie aber nochmals zahlen: Die Credit Suisse bürdet ihnen Kosten zur Rettung von Greensill auf.

Die Credit Suisse (CS) will Investoren der kollabierten Greensill-Fonds in diesem Jahr Kosten von 145 Millionen Dollar aufbürden. Dabei handelt es sich unter anderem um Kosten zur Aufrechterhaltung von Greensill Capital, der Finanzierungsgesellschaft, welche die CS-Fonds managte.

Die CS musste im vergangenen März die über 10 Milliarden Dollar schweren Fonds schliessen. Bislang erhielten Investoren knapp 7 Milliarden Dollar an Rückzahlungen, aber die CS warnte, rund 2,3 Milliarden Dollar seien möglicherweise verloren.

Unvermeidbare Kosten

Die CS begründet die Forderung an die Investoren damit, dass die operative Tätigkeit von Greensill Capital aufrechterhalten werden müsse. Ausserdem fallen Zahlungen für den Liquidator Grant Thornton an. Die «Financial Times» zitierte am Montag aus einem CS-Statement, bei der Suche nach den Geldern würden unweigerlich Kosten anfallen. Die CS würde davon so viel wie möglich selber tragen. In dem Statement hiess es zudem, die Managementgebühren und Kosten für die Recovery-Teams würden den Investoren nicht aufgebürdet.

Ein Teil der 145 Millionen Dollar werde an Citigroup fliessen, die als Treuhänderin für manche der von Greensill geschaffenen Kreditpapiere geamtet und dafür Gebühren kassiert hatte. Rund 10 Millionen Dollar würden für in den Betrieb von Greensill Capital fliessen. Sollte die Firma vollends kollabieren, wären die rund 2,3 Milliarden Dollar gänzlich verloren, so die Begründung der CS.

Die Gelder liegen bei drei Schuldnern, der GFG Alliance, dem US-Minenbetreiber Bluestone Resources und der Baufirma Katerra.

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