Sowohl die Grossbank wie auch der japanische Technologie-Konzern sind in das Debakel um die Greensill-Fonds verwickelt. Nun klagt die Credit Suisse gegen Softbank.

Die Credit Suisse (CS) geht in den USA gerichtlich gegen Softbank vor. Ziel der Grossbank ist die Herausgabe von Dokumenten über eine Transaktion zwischen der Baufirma Katerra und der Pleite gegangenen amerikanisch-britischen Finanzfirma Greensill Capital, die zusammen mit der CS die Greensill-Fonds betrieb. Dies berichtete die britische Zeitung «Financial Times» (Artikel bezahlpflichtig).

Die Greensill-Fonds mussten vergangenen März von der Bank geschlossen werden; anfänglich waren so mehr als 10 Milliarden Dollar an Kundenvermögen blockiert.

Mitten im «Fokus-Gebiet»

Die CS und Softbank und dessen Gründer Masayoshi Son waren sich über die Greensill-Fonds und über andere Geschäftsbeziehungen mehrfach verbunden, wie auch finews.ch berichtete. Die amerikanische Immobilien-Entwicklerin Katerra, die von einem Beteiligungsfonds von Softbank mit finanziert wurde, schuldet den CS-Greensill-Fonds noch 440 Millionen Dollar und zählt damit zum «Fokus-Gebiet» innerhalb der Vehikel.

Das Vorgehen der Schweizer gegen Softbank zielt laut dem Zeitungsbericht letztlich auf die Rückzahlung der Katerra-Schulden.

Was wusste Softbank?

Speziell soll die Klage in den USA Licht in einen Deal von Ende 2020 bringen: Damals verzichtete Greensill auf die ausstehenden Schulden von Katerra, um im Gegenzug selber eine Kapitalspritze von Softbank sowie eine Beteiligung in Katerra-Aktien zu erhalten. Laut dem Bericht kam das Geld aus der Kapitalspritze aber nie bei den CS-Greensill-Fonds an, während die erlassenen Schulden zu Lasten der Fonds-Investoren gingen.

Die CS versucht nun offenbar zu beweisen, dass Softbank diesen Deal orchestrierte, obwohl das Unternehmen formell nicht daran beteiligt war. Ebenfalls soll die Grossbank in Grossbritannien eine Klage gegen Softbank vorbereiten, wie es weiter hiess. Weder die Bank noch der beklagte Technologie-Konzern äusserten sich gegenüber dem britischen Blatt.

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