So überraschend die am 19. März verkündete Not-Übernahme der Credit Suisse durch die UBS auch war: Bei der UBS lagen laut Medienberichten bereits lange vorher Planspiele in der Schublade, die in den kritischen Tagen vor dem grossen Schritt aktiviert werden konnten.

Der UBS-Verwaltungsratspräsident Colm Kelleher soll auf die Übernahme der Credit Suisse gut vorbereitet gewesen sein. Er habe dabei auf eine jahrelange Vorarbeit zurückgreifen können, wie die Nachrichtenagentur «Bloomberg» unter Berufung auf Kreise berichtet.

Kelleher habe bereits im Vorfeld über Machbarkeitsstudien verfügt, die bereits von seinem Vorgänger Axel Weber in Auftrag gegeben worden waren. Diese Planspiele hätten mindestens bis ins Jahr 2020 zurückgereicht.

Bereits zu Beginn des Jahres 2023 habe Kelleher zudem eine kleine Gruppe von Top-Beratern seiner früheren Arbeitgeberin Morgan Stanley zusammengestellt, wie es weiter heisst. Diese begannen mit einer Notfallplanung, während sich bei der Credit Suisse die Lage mit dem weiteren Abfluss von Kundengeldern verschärfte.

Kleiner Personenkreis

Das Projekt sei unter hoher Geheimhaltung vorangetrieben worden. Sowohl bei der US-Bank als Berater sowie im Führungszirkel der UBS selbst seien nur wenige Personen eingeweiht worden. Doch dadurch sei die UBS Mitte März, als die Vertrauenskrise, die im regionalen US-Bankensektor ihren Ausgang nahm und auf die Schweiz übergriff, bereit gewesen zu handeln.

Der Startschuss für konkrete Planungen und Verhandlungen sei dann am 15. März gefallen, als die Credit Suisse von der Schweizerischen Nationalbank eine Rettungsleine erhielt. Dann habe die UBS Berater von Morgan Stanley und Banker von J.P. Morgan nach Zürich geholt, um eine Übernahme vorzubereiten.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
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