Kurz nach der Bekanntgabe der Notrettung durch die UBS haben die Anleger weiterhin Geld aus Fonds der Credit Suisse abgezogen. Inzwischen hat sich die Lage indessen stabilisiert.

Die Abflüsse aus Investmentfonds der Credit Suisse haben sich in den Wochen nach der historischen Fusion mit der Schweizer Rivalin UBS beschleunigt. Dies berichtet das Londoner Branchenorgan «Financial News» am Montag unter Berufung auf Daten von Morningstar.

Demnach erreichten die Nettoabflüsse aus rund 300 in der EU und den USA domizilierten Fonds der Credit Suisse in den drei Wochen seit der Fusion 5,6 Milliarden Dollar. Die Credit Suisse lehnte eine Stellungnahme ab.

Massive Abflüsse kurz nach Notrettung

In der Woche vor dem Zusammenschluss der beiden Banken hatten die Anleger bereits rund 3 Milliarden Dollar aus den Fonds der Credit Suisse abgezogen. Begonnen hatten die massiven Abflüsse aus den Fonds am 14. März, als die Bank erklärte, sie habe wesentliche Schwächen in ihrem Geschäftsbericht entdeckt, wie auch finews.ch berichtete.

Die grössten täglichen Abflüsse wurden zwei Tage nach der Ankündigung des bahnbrechenden Deals - am 21. März verzeichnet, als 776 Millionen Dollar aus den europäischen Fonds der Credit Suisse abgezogen wurden.

Umkehr im April

Trotz der stetigen Abflüsse in den letzten Wochen zeigen die Morningstar-Zahlen, dass die Europa-Fonds der Credit Suisse am 5. und 6. April Nettozuflüsse von mehr als 240 Millionen Dollar verzeichneten.

Dies ist ein erstes Anzeichen dafür, dass sich die Nervosität der Anleger zu legen beginnt.

Furcht vor einer Insolvenz

Ein Grossteil der Fondsabflüsse in den Tagen nach der Fusion mit der UBS wurde gemäss «Financial News» wahrscheinlich von Anlegern getätigt, die sich um die Stabilität der Grossbank sorgten und durch die Turbulenzen im Bankensektor verunsichert waren.

Einige Abflüsse in den letzten Wochen sind gemäss Experten darauf zurückzuführen, dass Kunden der Credit Suisse im Wealth Management und im Asset Management zu anderen Unternehmen wechselten.

Diversifizierung über andere Banken

Damit können die Portfolios breiter gefasst werden, wenn sie bereits ähnliche Produkte und Dienstleistungen von UBS nutzen.

Die Übernahme der CS durch die UBS führt zu diversen Überschneidungen bei der Produktpalette. Schwierig dürfte zudem die Zusammenführung der beiden Unternehmenskulturen und der Technologien sein.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
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