Revolut will Westeuropa von Paris aus aufrollen

Die in Grossbritannien gegründete Neobank Revolut baut ihre Europa-Präsenz aus: Wie Antoine Le Nel, Chief Growth & Marketing Officer auf Gruppenstufe, via Linkedin bekanntgab, eröffnet das Unternehmen einen neuen Westeuropa-Hauptsitz in der französischen Hauptstadt.

Von Paris aus wird Revolut künftig die Märkte Frankreich, Spanien, Italien, Portugal, Irland und Deutschland steuern.

Französische Banklizenz im Visier

Zudem strebt Revolut eine vollwertige französische Banklizenz an – ein Schritt, den Le Nel als «Meilenstein auf dem Weg zur innovativsten und kundenzentriertesten Bank der Region» bezeichnet.

Frankreich ist gemäss Mitteilung der am schnellsten wachsende EU-Markt für Revolut – mit über 5 Millionen Kunden sowie 1,6 Millionen neuen Nutzerinnen und Nutzern im Jahr 2024.

Dual-Hub-Strategie mit Litauen

Der Standort in Paris ergänzt Revoluts bestehende Basis in Litauen. Das duale Hub-Modell innerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) soll laut Le Nel die Zusammenarbeit mit Regulatoren stärken und geografisch zielgerichtete Finanzdienstleistungen für Westeuropa einerseits und Osteuropa andererseits ermöglichen.

Die Schweiz wird in der Mitteilung nicht erwähnt – es bleibt somit offen, welche Auswirkungen die neue Struktur auf Schweizer Kundinnen und Kunden haben wird.

Auch eine Schweizer Banklizenz?

In Zürich halten sich hartnäckige Gerüchte, wonach Revolut auch eine Schweizer Banklizenz anstrebt.

Derzeit fordert das Unternehmen seine Schweizer Nutzerinnen und Nutzer auf, vom UK-Vehikel zur litauischen Einheit zu wechseln – ein Vorgang, den finews.ch kürzlich im Interview mit Schweiz-Chef Julian Biegmann thematisierte.