Sergio Ermotti hofft weiter auf Kompromiss beim Eigenkapital
«Wir wollen eine Schweizer Bank sein», antwortete UBS-Chef Sergio Ermotti an einer Investorenkonferenz von J.P. Morgan in London er auf die Frage, ob die Bank ihren Hauptsitz an einen anderen Ort verlegen könnte, wie die Nachrichtenagentur «Reuters» berichtet
Dabei verwies er auf die von der Bank bereits seit Monaten vorgebrachten Argumente. Die von der Schweizer Regierung vorgeschlagene neue Regulierung zur Stärkung der Finanzstabilität werde die Wettbewerbsfähigkeit der Bank und des Landes beeinträchtigt, fügte er hinzu.
«Das wird für uns nicht funktionieren», sagte er mit Blick auf die Pläne zur Eigenkapitalunterlegung der ausländischen Tochtergesellschafen, nach denen die UBS zusätzliches Kapital in Milliardenhöhe beschaffen müsste.Die Situation sei «ziemlich ernst», fügte er hinzu.
Hoffen auf «vernünftige Lösung»
Der Bank-Chef will aber weiter auf die Möglichkeit zu einem Kompromiss setzen. «Ich bin hoffnungsvoll, dass eine vernünftige Lösung gefunden werden kann. Eine Lösung, die für beide Seiten, für die Aktionäre und für die Kunden, akzeptabel ist.»
Aufgrund des im Juni von der Regierung vorgelegten umfassenden Plans zur Verschärfung der Schweizer Bankenvorschriften als Reaktion auf den Kollaps der Credit Suisse müsste die UBS bis zu 24 Milliarden Dollar an zusätzlichem Kernkapital aufbringen.
Zuletzt hatten die beiden Wirtschaftskommissionen des National- und Ständerates in Schreiben an den Bundesrat eine Aufweichung der Pläne ins Spiel gebracht. Dabei wurde vor einer «Überregulierung» gewarnt und die Schweiz sollte nicht über das hinausgehen, was für andere wichtige Finanzplätze gelte.
Bis Klarheit über die Regeln herrscht, könnte beim Durchlaufen des gesetzgeberischen Prozesses viel Zeit vergehen. Ob die zu einem überwiegenden Teil internationalen Aktionäre der einzig verbleibenden Schweizer Grossbank die dafür erforderliche Geduld aufbringen werden, ist fraglich.
















