Die Bundesanwaltschaft hat einen weiteren prominenten Abgang zu verzeichnen. Ausgerechnet ein Ermittler, der dem für das Swiss Banking heiklen Petrobras-Skandal nachspürte, wirft das Handtuch.

Staatsanwalt Stefan Lenz verlässt die Schweizer Bundesanwaltschaft Ende Jahr. Dies wegen fehlender Wertschätzung, wie seinem Kündigungsschreiben zu entnehmen ist, das der «Aargauer Zeitung» vorlag.

Wie weiter berichtet wurde, ist das ein schwerer Schlag für die Behörde, die derzeit in mehreren internationalen Finanz-Skandalen ermittelt. Lenz gilt als «Hirn» der Schweizer Untersuchungen in der Petrobras-Korruptionsaffäre, die Brasilien erschüttert und Politiker bis hinauf zu Ex-Präsident Lula da Silva ins Gefängnis bringen könnte.

40 Banken durchleuchtet

Vermögenswerte von rund 800 Millionen Dollar wurden im Fall Petrobras gemäss Mitteilung der Bundesanwaltschaft vom März 2016 in der Schweiz gesperrt. Mutmassliche Bestechungsgelder, die sich Kadermitglieder des halbstaatlichen brasilianischen Ölkonzerns zahlen liessen. Das Schmiergeld wurde in grossem Stil in der Schweiz deponiert.

60 Strafuntersuchungen seien seit April 2014 wegen Verdacht auf qualifizierte Geldwäscherei und oft auch wegen Verdacht auf Bestechung fremder Amtsträger eröffnet worden. Über 1'000 Bankbeziehungen bei über 40 Banken wurden durchleuchtet.

Das forsche Vorgehen der Bundesanwaltschaft unter Führung von Michael Lauber brachte der Schweiz auch international Lob ein.

Geringschätzung der Leistungen

Nun verlässt Lenz die Behörde unter Protest. Insbesondere kritisiert er die generelle Rückstufung der Staatsanwälte und Assistenzstaatsanwälte auf tiefere Lohnstufen.

Dies bedeutet für Lenz offenbar nicht nur fehlende Wertschätzung, wie aus der Kündigung hervorgeht. Sie sei im Ergebnis eine Geringschätzung der Leistungen sowie der Fach- und Sachkompetenz der Verfahrensleiter.

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