Investieren nach Nachhaltigkeitskriterien ist gross in Mode. Schweizer Pensionskassen haben aber auch gute Gründe, nicht auf diesen Zug aufzuspringen, wie eine Studie zeigt.

Zu teuer, zu schwammig, zu wahllos: Laut einer Umfrage stehen Schweizer Pensionskassen der Idee von nachhaltigen Investments skeptischer gegenüber, als dies die positive Berichterstattung zu diesem Thema vermuten liesse.

Immerhin halten mit 54 Prozent mehr als die Hälfte der 421 Studienteilnehmer wenigstens einen Teil ihrer Gelder in nachhaltigen Investments. Die befragten Pensionskassen sind auch durchaus der Meinung, der Einbezug von ESG-Kriterien reduziere die Risiken, wie die Studie des Beratungsunternehmens Complementa zeigt. 

Gewichtige Gründe dagegen

Da die Rendite dadurch nach der Meinung derselben Pensionskassenmanager zumindest nicht vermindert wird, wäre mehr Begeisterung für dieses Thema zu erwarten. Gewichtige Gründe sprechen allerdings gegen das Investieren nach ESG-Kriterien.

Die grösste Kritik der Zahlenmenschen hinter den Investitionsentscheiden ist, dass sich die Zielsetzung der Kategorie immer wieder ändert. Drei Viertel der Befragten sehen dies als Grund, nicht in nachhaltige Anlagen zu investieren.

Mit 72 Prozent sehen fast ebenso viele von diesen die fehlende Messbarkeit als Problem. Während die Performance eindeutig ersichtlich ist, lässt sich der positive Einfluss auf die Welt nicht leicht in Zahlen ausdrücken.

Teurer als herkömmliche Investments

Zieht man weiter in Betracht, dass dieser kaum bezifferbare Effekt die Anleger mehr kostet als traditionelle Investments, wird klar, weshalb die Altersersparnisse der Schweizer grösstenteils immer noch ganz klassisch im Hinblick auf Risiko und Rentabilität investiert sind.

Lediglich 7 Prozent der von Complementa befragten Institute bezeichnen ihr gesamtes Portfolio als nachhaltig investiert. Noch einmal so viele haben immerhin geplant, alle Investments auf Umwelt- und Sozialverträglichkeit, sowie gute Unternehmensführung – die Kriterien hinter dem Kürzel ESG – zu überprüfen.

Massive Zunahme bei den Volumen

Nichtsdestotrotz erfreuen sich nachhaltige Investments in der Schweiz steigender Beliebtheit. Allein letztes Jahr legte das Volumen in der Schweiz 82 Prozent zu. Bei den institutionellen Investoren, zu denen auch die skeptischen Pensionskassen zählen, waren es sogar 92 Prozent, wie die Studie zeigt.

Und auch wenn man diesen nicht messen kann: 83 Prozent der Studienteilnehmer sind der Meinung, nachhaltige Anlagen hätten eine positive Wirkung auf Gesellschaft und Umwelt. Um dieses Potenzial voll entfalten zu können, müssen sich Investoren allerdings noch über die eigentlichen Ziele einig werden.

Diese Schwierigkeit haben die Investoren auch im Titel der Studie wiedergegeben: «Alle sind dafür, aber wofür genau?»

 

 

 

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