Fidelity muss also wieder an Boden gut machen und das Engagement von Staub ist nur eine der Massnahmen. Mit der früheren M&G-Chefin Anne Richards erhielt er per Ende Jahr eine neue Chefin.

Nicht aufstocken, sondern kommerzialisieren

Staub leitete seinerseits in der Schweiz einen Wechsel ein. Er holte Jürg Rimle als Länderchef und setzt damit auf Bewährtes: Rimle war Staubs Nachfolger bei Pimco Schweiz und hatte den steilen Wachstumskurs fortgesetzt.

Die Personalie zeigt auch, worauf Staub besonders wert legt: Auf Investmentexpertise und auf Dienstleistungen, die weit über den Vertrieb von Fonds und Strategien hinausgehen.

Anstatt das rund zehnköpfige Fidelity-Team in der Schweiz vergrössern, will Staub die bestehenden Beziehungen besser kommerzialisieren. «Wir wollen zu den interessantesten strategischen Partnern der europäischen und Schweizer Banken gehören und ich denke, wir bringen die Voraussetzungen dafür mit», sagt er.

Verständnis für den Privatanleger

Die Herausforderungen sind für einen aktiven Manager wie Fidelity riesig: Die Gebühren für Beta-Strategien, die sich an der Marktperformance orientieren, tendieren gegen Null. Alpha-Strategien, also Investments mit einer Outperformance, sind derzeit vor allem in den illiquideren Anlagesegmenten zu finden.

Dort, wo sich Anbieter von passiv gemanagten Anlageprodukten nicht hinwagen und Fidelity mit seiner Hundertschaft von Analysten einen Wettbewerbsvorteil sieht.

Technologie übers Finanzprodukt hinaus

Was Fidelity ausserdem von der Konkurrenz abhebt, ist das Verständnis für die Bedürfnisse von Privatkunden. Denn der Asset Manager betreibt eine Retailplattform für Individuen. «Hier können wir auch den Banken einen echten Mehrwert bieten», ist sich Staub sicher.

Eine Verkaufsbeziehung in eine Partnerschaft überführen, Dienstleistungen vor allem im technologischen Bereich anbieten, die übers Finanzprodukt hinausgehen: So will Staub Fidelity wieder in die Spitzengruppe der wachsenden Asset Manager führen – und sich möglicherweise für den nächsten Aufstieg empfehlen.

 

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