Der krisengeschütteltete Vermögensverwalter GAM rechnet damit, die Affäre rund um eine Reihe «toxischer» Anlagefonds demnächst abschliessen zu können. Doch die Firma wird noch eine Weile leiden müssen.

Der Schweizer Vermögensverwalter GAM blickt auf ein durchzogenes erstes Quartal 2019 zurück. Während sich die Anlageperformance über drei und fünf Jahre verbesserte, wurden die Nettomittelflüsse im ersten Quartal des laufenden Jahres weiterhin von den Ereignissen rund um die ARBF-Strategien beeinflusst.

Die im Investment Management verwalteten Vermögen verringerten sich auf 55,1 Milliarden Franken, gegenüber 56,1 Milliarden Franken per 31. Dezember 2018. Dies war auf Nettoabflüsse von 4 Milliarden Franken aus den verschiedenen Kompetenzen zurückzuführen, die nur zum Teil durch positive Markt- und Wechselkursentwicklungen von 3 Milliarden Franken ausgeglichen wurden, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte.

Verkauf nach Plan

Die Anlageperformance hingegen entwickelte sich erfreulich, wie aus dem Zahlenkranz weiter hervorgeht. Rund 70 Prozent der Vermögenswerte in den eigenen Fonds übertrafen im Drei- sowie im Fünfjahreszeitraum bis 31. März 2019 ihre jeweilige Benchmark.

Im Zusammenhang mit den im vergangenen Jahr aufgetretenen Unregelmässigkeiten in einzelnen Fonds, die der Manager Tim Haywood verantwortete, hat GAM nun alle Vermögenswerte verkaufen können und für eine letzte Gruppe von «Assets» eine Verkaufsvereinbarung treffen können, wie das Unternehmen bekannt gab. «So können wir diese schwierige Zeit bald hinter uns bringen», gab CEO David Jacob am Mittwoch zu Protokoll.

Einsparungen von 40 Millionen Franken

«Unsere Priorität bei der Liquidation war es, die Liquidität und den Wert für unsere Kunden zu maximieren und für alle eine faire Behandlung zu gewährleisten. Unser klarer Fokus bleibt es, GAM wieder als einen führenden aktiven Asset Manager zu positionieren, der für sein differenziertes Produktangebot bekannt ist, und das Unternehmen für unsere Aktionäre zu stärken», so Jacob weiter.

Mit dem Abschluss der ARBF-Liquidation, die in den kommenden Monaten erwartet wird, sind die GAM-Verantwortlichen überzeugt, wieder «gut aufgestellt» zu sein. «Wir sind zudem auf gutem Weg, die angestrebten Kosteneinsparungen von 40 Millionen Franken bis Ende 2019 zu erreichen», sagte Jacob weiter.

Tiefere Einnahmen erwartet

Allerdings geht er davon aus, dass die Finanzergebnisse im ersten Halbjahr 2019 aufgrund der wesentlich geringeren verwalteten Vermögen im Investment Management und damit verbundener tieferer Einnahmen deutlich unter dem ersten Halbjahr 2018 liegen werden. Das dürfte die weitere Entwicklung des Aktienkurses von GAM dämpfen.

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