Es müssen ja nicht grad 100 Meter sein, aber bitte wenigsten 5 bis 7 Stockwerke. Das würde uns 100 Jahre halten. Aber wir bringen das politisch nicht durch.

Warum? Es würde doch genau denjenigen helfen, die jetzt keine Wohnung finden?

Die Grundeigentümer haben kein Problem damit. Die Besitzer des Seefeld wären sofort für Aufstockung. Und es gibt Studien, auch zum Beispiel von der ETH, wonach nur drei zusätzliche Stockwerke in Zürich genug Wohnraum für 100 Jahre schaffen würden, total easy. Damit macht man auch die Innenstadt nicht kaputt, man könnte ja im genau gleichen Stil bauen. Und mit drei Stockwerken haben sie weder mit Schattenwurf noch sonst Probleme.

Also ist es einfach die Vorstellung der Leute vom Stadtbild, die das verhindert?

Genau. Auch ökologisch und verkehrstechnisch wäre ein Ausbau sinnvoll. Man sollte bauen, wo die Leute wohnen wollen.

Was ist ihre Prognose für den Immobilienmarkt?

Ich habe leider die sprichwörtliche Kristallkugel nicht. Ich stelle fest, dass sie vor allem Finanzwissenschaftler auch nicht haben. Sogar ich als Immobilienprofi habe vor fünf Jahren Festhypotheken abgeschlossen. Wie ein Coiffeur mit schlechter Frisur. Ich glaube nicht mehr dran, dass die Zinsen mittel- oder längerfristig hochgehen. Deshalb glaube ich auch nicht an eine Blase, die bald platzt.

«Wenn die nachschiessen müssen, könnte die Blase platzen»

Zumindest nicht im selbstgenutzten Wohneigentum. Was bei den Mehrfamilienhäusern abläuft, ist crazy. Verrückt, was da bezahlt wird, alles getrieben vom Anlagenotstand. Bald jeder mit ein bisschen Geld zahlt Minuszins. Gegenüber 2 Prozent brutto, die man mit einer Immobilie verdienen kann, macht das ein Plus 2,75 Prozent. Und Backstein ist Backstein. Immerhin haben sie in den letzten 50 Jahren mit Schweizer Immobilien kein Geld verloren, wenn sie nicht im falschen Moment verkaufen mussten.

Da ist der Markt also schon überhitzt?

Diejenigen, die kaufen und im Portfolio halten, die Pensionskassen, die ja mit unserem Geld zahlen: Da sehe ich kein Problem. Dort passiert nichts. Die Privaten – Ärzte, Banker, private Anlagestiftungen – wenn dort ein Zinswechsel kommt, die Immobilien neu bewertet werden und die nachschiessen müssen, dann gibt es eine Korrektur. Dort könnte es zum Platzen einer Blase kommen.


Gerhard Walde hat zusammen mit seiner Frau Marianne Walde & Partner im Jahr 1985 gegründet und seither über 8'000 Immobilien im Wert von über 10 Milliarden Franken verkauft. Das Familienunternehmen hat heute 60 Mitarbeitende an den Standorten Baden, Luzern, Sursee, Thalwil, Uster, Zollikon sowie Zürich und vermittelt pro Jahr rund 400 Immobilien.

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