Die Popularität der Videokonferenz-App Zoom ist seit Ausbruch der Coronavirus-Pandemie explodiert. Immer öfter werden Bedenken laut, welche auch über die Sicherheit des Tools hinausgehen. 

Seit der nahezu weltweiten Einführung von Massnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus sind Videokonferenzen aus dem Berufsalltag vieler Bankangestellten nicht mehr wegzudenken. Bei Sitzungen zur internen Koordination oder im Gespräch mit Kunden sprechen wir nur noch mit Köpfen vor wechselnden Hintergründen.

Doch gegen Zoom, eine Anbieterin eines Videokonferenz-Tools, dessen Nutzerzahlen dieses Jahr explodiert sind, wurde schon früh Kritik laut. Die Sicherheit der Daten sei nicht gewährleistet, teilweise gelang es unerwünschten Teilnehmern, über sogenanntes Zoombombing in einen Call einzudringen. 

Angst vor Youtube

Dadurch erlitt die Popularität der App einen empfindlichen Dämpfer und viele Banken haben ihren Mitarbeitern die Nutzung derselben untersagt oder zumindest eingeschränkt. Gemäss dem britischen Branchenportal «Financial News» (Artikel bezahlpflichtig) haben zumindest Bank of America, BNP Paribas, Citigroup, Deutsche Bank, J.P. Morgan, Standard Chartered und die UBS entsprechende Massnahmen ergriffen. 

Da auch viele Kunden dieser Institute auf Alternativen ausweichen, könnte Zoom bald wieder in der Versenkung verschwinden. Namentlich Investmentbanker haben Angst davor, sich plötzlich auf Youtube wiederzufinden.

Genug von Zoom

Trotz dieser Ängste läuft es aber noch gut für Zoom. Zumindest hat sich der Aktienpreis des Unternehmens seit Januar mehr als verdoppelt. Gleichzeitig arbeitet die Firma mit Hochdruck daran, die Sicherheit der Anwendung zu verbessern. 

Nach der Krise könnte sich allerdings zeigen, dass das Homeoffice doch nicht der Arbeitsplatz der Zukunft ist, wie es angesichts der reibungslosen Umstellung vielerorts schon Prophezeit wurde. Unabhängig von den Bedenken der Firmen haben auch die Angestellten in der Homeoffice-Verbannung zunehmend die Nase voll von Zoom, wie die US-Website «Axios» aufzeigt.

Feierabendbier im Büro

Die App hat vielerorts das Telefonieren verdrängt und wir haben den ganzen Tag Gesichter vor uns, die knapp an uns vorbeischauen. Dazu kommt, dass auch viele Interaktionen im Privatleben nun über Zoom stattfinden. Das kann sich anfühlen, als würde man sich zum Feierabendbier mit Freunden im Büro treffen.

Ob mit Freunden oder Arbeitskollegen, das Gespräch mit dem Bildschirm überfordert das menschliche Hirn, welches durch die Evolution nur schlecht darauf vorbereitet wurde. Angesichts dessen scheint es unwahrscheinlich, dass Meetings auch in Zukunft durch Zoom ersetzt werden – es ist gut möglich, dass sich erste Banker bereits nach Konferenzräumen sehnen.  

 

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.29%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
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  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
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  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.27%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.75%
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