Die Arbeit an der digitalen Zukunft im Finanzmarkt gewinnt auf Behördenseite zunehmend an Dynamik – passend zur Entwicklung im privaten Bereich. Das Zentralbankenorgan BIZ nimmt dabei eine Schlüsselrolle ein und treibt die Entwicklung nicht nur im Bereich Kryptowährungen voran.

Es mag ein Zufall sein, aber die Teilnahme von zwei Exponenten der Schweizerischen Nationalbank (SNB) und der schwedischen Riksbank an der Crypto Finance Conference St. Moritz fiel zeitlich mit der Veröffentlichung des ambitionierten Fahrplans der Bank für Internationalen Zahlungsverkehr (BIZ) zusammen.

Dieser beschreibt im Detail, welche Prioritäten die 63 Mitgliedbanken des BIZ im Bereich des digitalen Zahlungsverkehrs und der Finanzmarktinfrastruktur verfolgen und in welchem Zusammenhang sie diese verfolgen.

Lokale Unterschiede – gemeinsame Interessen

Natürlich, es hat sich schon einiges getan auf diesem Gebiet, aber die Projektarbeiten der Zentralbanken wirkten bis anhin noch etwas unkoordiniert. So hat zum Beispiel die chinesische Notenbank ihren Prototypen für eine elektronische schon auf den (Test-)Weg geschickt, die Schweden arbeiten an einer e-Krona für alle, auch normale Konsumenten, während die SNB eine digitale Währung nur für Finanzplatzakteure erforscht.

Dies hat aufgrund der unterschiedlichen Begebenheiten auch seine Richtigkeit – so ist in Schweden das Bargeld auf dem Rückzug, während die Schweiz hier auch in weiterer Zukunft kaum Handlungsbedarf sieht. Aber das soll die beteiligten Institute nicht daran hindern, ihre Erkenntnisse miteinander auszutauschen. Nur so kann der öffentliche Bereich für die private Fintechindustrie den so wichtigen Gegenpart geben.

Noch besser vernetzt

Im vergangenen Jahr machte das BIZ mit der Lancierung der drei Innovationshubs in Basel, Singapur und Hong Kong einen ersten Schritt in Richtung Verknüpfung. Bekanntlich erarbeitet die SNB die Grundlagen für den e-Franken im Projekt «Helvetia» im Rahmen des Innovationshubs in Basel und in Zusammenarbeit mit der SIX.

Mittlerweile hat die BIS ihre Vernetzung noch weiter vorangetrieben, wie sie in einer Mitteilung vom Freitag schreibt. Einerseits öffnet die Institution zusammen mit Mitgliedsbanken eine Reihe von Hub Zentren – dies wurde schon früher bekanntgegeben.

Prioritätensetzung

Nun bindet sie aber auch die bislang kaum beteiligten Zentralbanken ein und schafft ein Netzwerk von Experten aller 63 Banken im sogenannten «Innovation Network». Die Experten werden die von der BIZ formulierten Ziele unterstützen und begleiten.

Die sechs Ziele des BIS in diesem Bereich zeigen deutlich, wo es klemmt und dass es noch richtig viel zu tun gibt. Die Prioritäten sind:

  • Suptech and regtech: regulatory compliance and supervision.
  • Next-generation financial market infrastructure (FMIs)
  • Central bank digital currencies (CBDC)
  • Open finance
  • Cyber security
  • Green finance

«Dieses Arbeitsprogramm beweist unser Engagement, auf möglichst praktische Weise zu erforschen, wie der technologische Wandel am besten zum Nutzen der Zentralbanken eingesetzt werden kann und öffentliche Güter zur Unterstützung des globalen Finanzsystems geschaffen werden können. Wir freuen uns darauf, die Herausforderungen des kommenden Jahres gemeinsam mit unseren Partnerzentralbanken annehmen zu können», erklärte Benoît Coeuré, Chef des BIS Innovation Hub.

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