Wohin steuert Julius Bär?

Neuer CEO, neuer Chairman und bald eine neue Marschrichtung: Julius Bär präsentiert am kommenden Dienstag sein Strategy-Update. Viel Zeit liess sich das neue Führungsduo dafür nicht. Setzen sie sich damit nicht zu sehr unter Druck? Und weshalb findet die Veranstaltung in London und nicht am Hauptsitz in Zürich statt? Im BoardTalk, dem Podcast von finews.ch, ordnen wir die Dinge ein. 

Am kommenden Dienstag werden die Augen der Schweizer Analysten und Investoren nach London gerichtet sein. In der britischen Hauptstadt wird die Spitze von Julius Bär die neue Strategie des Schweizer Vermögensverwalters sprechen (Webcast). 

Weshalb in London und nicht in Zürich, dem Hauptsitz von Julius Bär, findet die Veranstaltung statt? Das irritiert. Diese Disruption sei möglicherweise bewusst gewollt, sagt Headhunter Reto Jauch in der neusten Folge des Podcast BoardTalk. Man wolle möglicherweise deutlich machen – auch gegen innen – dass nun ein neues Kapital aufgeschlagen werde. 

Laut Jauch könnte London als Austragungsort auch dem Aktionariat des Schweizer Traditionshauses geschuldet sein: «Ein ganz grosser Teil der Aktionäre ist heute im angelsächsischen Raum zu Hause.»

So oder so: Viel Zeit liess sich die neue Julius Bär-Spitze nicht. CEO Stefan Bollinger ist seit Anfang Jahr im Amt, Chairman Noel Quinn gerade mal einen Monat. Setzen sich die beiden nicht zu sehr unter Druck? Dies müsse nicht zwingend der Fall sein, findet Jauch. «Der Zeithorizont ist sportlich. Aber man will möglicherweise damit zeigen: Wir nehmen das Heft in die Hand.»

Was ist inhaltlich zu erwarten? Der Spielraum ist nicht sehr gross, Julius Bär ist klar positioniert. Headhunter Reto Jauch erhofft sich mitunter klarere Informationen bezüglich Digitalisierung und Künstliche Intelligenz. «Ich warte in diesem Bereich und weiteren fokussiertere Aussagen», sagt er. 

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