Das Schwyzer Fintech Nectar Digital Wealth verkauft einen Teil seines früheren Kerngeschäfts, die Hedgefonds-Daten-Plattform Fundbase. Dafür will das Unternehmen nun das Geschäft mit intelligenter Analyse-Software vorantreiben.

Nectar Digitial Wealth verkauft Fundbase an die Fonds-Servicegesellschaft Acolin. Mit Fundbase wechselt auch Neil Stiefel zu Acolin, wie Nectar am Mittwoch mitteilte. Stiefel wird Mitglied der Acolin-Geschäftsleitung und weiterhin mit Nectar zusammenarbeiten, um Fundbase weiterzuentwickeln.

Fundbase hatten 2013 die beiden Gründer von Nectar, Michael Appenzeller und Pius Stucki, ins Leben gerufen. Die Plattform galt als erster Online-Marktplatz von Hedgefonds-Strategien.

In der Nectar-Strategie spielte Fundbase ursprünglich eine zentrale Rolle: Mittels Künstlicher Intelligenz sollten Daten gesammelt werden, aus denen Finanzprodukte gebaut wurden, welche die besten Hedgefonds-Strategien vereinten. Nectar wollte sich damit mehr in Richtung Wealth Management bewegen.

Hedgefonds-Zertifikat liquidiert

Inzwischen ist alles anders. Stucki hat sich von Nectar getrennt und betreibt den Vermögensverwaltungs-Dienstleister Etops wieder alleine. Die erwähnten Hedgefonds-Strategien, Nectar hatte zusammen mit Julius Bär 2018 ein Zertifikat lanciert, funktionieren nicht nach Wunsch. Nachdem Investoren ihr Geld während der Corona-Turbulenzen abgezogen hatten, musste es Nectar liquidieren.

Nectar wolle sich nun auf die Kompetenzen rund um die Bereitstellung von Vorhersagen und Analysen konzentrieren, war weiter zu erfahren. Dabei konzentriere sich das Unternehmen nun auf seine auf Künstliche Intelligenz und Sprachextraktions-Software.

Wahrscheinlichkeitsrechnung und Machine Learning

Konkret hat Nectar eine sogenannte Bayesian Engine entwickelt, um Risiken und Renditen von Anlageprodukten wie Aktien, ETF und Fonds vorhersagen zu können.

Der Bayesianische Ansatz wird seit Jahrzehnten in der Wahrscheinlichkeitsrechnung und im Erstellen von Hypothesen angewandt. Nectar habe in den vergangenen Monaten Daten aus Millionen von Textquellen maschinell extrahiert und mit rein quantitativen Methoden kombiniert, so das Unternehmen.

Diese Kombination von Technologien sei früher nur Hedgefonds vorbehalten gewesen. Nun will Nectar diese Werkzeuge einem viel breiteren Publikum zugänglich machen.

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