Open Finance gilt als Zukunft des Finanzwesens. Der Telekom-Riese Swisscom ist ein Pionier in diesem Feld – und partnert dennoch mit der Börsenbetreiberin SIX.
Die von den Banken dirigierte SIX und der staatliche Telekom-Anbieter Swisscom gehen im Bereich Open Finance eine Geschäftspartnerschaft ein. Laut einer Mitteilung vom Donnerstag geschieht dies mit dem Ziel, das jeweils eigene Angebot kompatibel zu machen und zu verbessern.
Gemeinsam wolle die Börsenbetreiberin und Swisscom die Nutzung von Open Finance – die Öffnung von abgeschlossenen Bank- und Versicherungs-Plattformen für Drittanbieter – erleichtern. Dies soll auch die Innovationsfähigkeit des Schweizer Finanzplatzes stärken, wie es weiter hiess.
Die Grossbanken im Rücken
Beide Unternehmen verfügen bereits über Open-Finance Angebote. Der Konzern Swisscom ist der Pionier in diesem Feld. Bereits 2017 lancierte der «blaue Riese», der auch im Finanzwesen ein grosses Rad dreht, seinen «Open Banking Hub». Dies, während die SIX noch an einem Projekt tüftelte, das im Mai 2020 schliesslich in der Plattform b.Link formalisiert wurde.
Im Gegensatz zur Swisscom, die vor allem kleinere Nutzer für ihr Angebot gewinnen konnte, hat SIX aber die Grossbanken im Rücken: die UBS, die Credit Suisse sowie seit vergangenem Herbst die Zürcher Kantonalbank.
Aus dem Wettrüsten wird nun eine Umarmung. Wie es am Donnerstag hiess, stellt Swisscom eine so genannte Integration Layer zur Verfügung, über die Unternehmen ihre Systeme mit dem Open Business Hub von Swisscom und damit künftig auch mit der b.Link-Plattform von SIX verbinden können. Weiter ergänzt der Swisscom-Hub sein Angebot ums digitale Consent-Management von b.Link, das den Prozess der Einverständnisvergabe des Endkunden für die Verwendung seiner Daten technisch abwickelt. b.Link kümmert sich dabei um die Überprüfung und Anbindung von Drittanbietern.
SIX bei Daura aufgenommen
Die neue Partnerschaft zwischen SIX und Swisscom folgt auf die Ende 2019 vermeldete Einbindung der Börsenbetreiberin ins Konsortium Daura, das die erste Schweizer Kryptoaktie herausgibt. Auch hier leistete Swisscom die Vorarbeit, verabschiedete dann aber die Deutsche Börse aus dem Konsortium, zugunsten der SIX. Deren Digitalbörse SDX wird nun frühestens ab diesem Sommer ihre Arbeit aufnehmen. «If you can’t beat them, join them», scheint die neue Devise von Swisscom zu sein, die sich zuweilen als Konkurrentin von SIX ins Spiel gebracht hatte.
Der schnellen Verbreitung von Open Finance in der Schweiz dürfte die neue Zweisamkeit der Riesen jedenfalls dienlich sein.
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Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.26.62%
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Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.18.56%
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Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.28.27%
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Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.9.11%
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Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.17.44%
