Brady Dougan strebt mit seiner Finanz-Plattform Exos nach Höherem. Eine Finanzspritze erhielt der ehemalige CEO der Credit Suisse von einem Ex-Mitarbeiter.

Mit der Technologie-Plattform Exos Financial will Brady Dougan das klassische Investmentbanking revolutionieren. Seit gut einem Jahr ist Exos mit einer US-Broker-Lizenz ausgestattet operativ und bietet Investmentbanken und anderen Investoren datengestützte Finanzmarkt-Services, damit diese günstiger und schneller an den Märkten handeln können.

Nun steckt Exos Financial in einer weiteren Finanzierungsrunde. Ziel ist offenbar, 100 bis 200 Millionen Dollar aufzunehmen und in den Ausbau zu stecken. Dies geht aus der Mitteilung eines Investoren hervor, der an der Finanzierungsrunde teilnimmt.

Herausforderer von etablierten Marktteilnehmern

Dabei handelt es sich um die Londoner Investmentgesellschaft Hamilton Global Opportunities und ihren Chef Gustavo Perrotta. Gemäss Mitteilung investieren sie 3 Millionen Dollar in Exos Financial. Perrotta sagte, das Investment in Exos biete die Chance, in ein innovatives sowie Daten- und Technologie-getriebenes Finanzunternehmen zu investieren. «Wir freuen uns darauf, mit Leadern wie Brady Dougan zusammenzuarbeiten, den wir aus der Vergangenheit kennen.»

Tatsächlich hat Perrotta über 14 Jahre lang in der Investmentbank der Credit Suisse (CS) gearbeitet, bevor er 2008 Hamilton Global gründete. Mit der Firma investieren er und seine Partner in Technologie-Firmen, in Fintechs sowie in Medtechs, vor allem in den USA und in Israel.

Vom Banker zum Dienstleister

Dougan war im Jahr 2015 als CEO der CS durch Tidjane Thiam abgelöst worden. Seither hat sich der Amerikaner als Gründer versucht: Zunächst hatte Dougan vorgehabt, mit Hilfe von Investoren im Mittleren Osten eine Investmentbank aufzubauen. Aber die notwendigen Milliarden kamen zu diesem Zweck nicht zusammen. Exos Financial kommt mit deutlich weniger Kapital aus und verfolgt ein anderes Ziel, nämlich durch den Einsatz von Technologie und Daten innovative Dienstleistungen zu bieten.

Exos produziert auch Startups

Für Hamilton Global und Perrotta war für das Investment offenbar mit ausschlaggebend, dass Exos eine zweite Division eröffnet hat: Exos Technology Ventures.

Diese entwickelt neue Anwendungen und Technologien für den Einsatz bei anderen Finanzplayern. Das erste nun operative Venture ist Claira, eine durch den Einsatz von Machine Learning und Künstlicher Intelligenz unterstützte Technologie, die Unternehmen dabei unterstützt, komplexe Vertragswerke und Dokumente im Finanzbereich zu analysieren und Entscheidungsgrundlagen zu liefern.

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