Die Schweiz lässt sich viel Zeit, bis auch hierzulande Überweisungen von Konto zu Konto sekundenschnell möglich sind. Andere Länder sind bei dieser modernen Zahlungsform schon viel weiter.

Seit Ende 2017 sind in Europa Überweisungen von Konto zu Konto innerhalb von Sekunden möglich. In der gemütlichen Schweiz ticken die Uhren jedoch langsamer: Hierzulande soll das sogenannte Instant Payment erst in zwei Jahren funktionieren.

Diesen Fahrplan stellten Zahlungsexperten am Swiss Banking Services Forum der Schweizer Börsenbetreiberin SIX in Aussicht, wie aus einer Mitteilung der Agentur «AWP» hervorgeht.

Bankkunden und SNB machen Druck

Demnach sollen Echtzeitzahlungen in einem ersten Schritt ab 2023 technisch machbar sein. Ab Sommer 2024 würde dann der Grossteil der Banken diese Zahlungsform anbieten. Es könnte aber nach Marktkennern noch weitere rund vier Jahre dauern, bis sich diese Neuerung in der Schweiz flächendeckend durchsetzt.

Offen liessen die Experten, ob jene Banken sanktioniert würden, die zum Einführungszeitpunkt nicht bereit seien. Klar ist aber, dass ein attraktives Instant Payment sich für die Nachzügler früher oder später zu einem Marktnachteil entwickeln dürfte. Jedenfalls ist von Banken häufig zu hören, dass die Kunden Druck machen, um ihre Zahlungen etwa auch mit mobilen Apps abwickeln zu können.

Vorbild Niederlande

Insbesondere die starke Zunahme von mobilen Zahlungsapplikationen dürfte gemäss der Schweizerischen Nationalbank (SNB) die Nachfrage ankurbeln. Die SNB hat mehrfach betont, dass die Kernzahlungsinfrastruktur der Schweiz zukunftsfähig bleiben muss und Innovationen im Kundenzahlungsverkehr realisiert werden müssen. Die gegenwärtig genutzten Systeme, die über die Zeit gewachsen sind, gelten als komplex.

Ein Vorreiter für sekundenschnelle Überweisungen innerhalb von Europa sind die Niederlande. Instant Payment ist dort seit Ende 2019 der neue Zahlungsstandard. Inzwischen werden offenbar 99 Prozent der im Internet ausgelösten Zahlungen in Echtzeit abgewickelt.

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