Kunden in der Schweiz, die mehrere Konten bei verschiedenen Banken haben, können ihre Konten bald über eine App verwalten.

Der Bundesrat will, dass Schweizer Finanzunternehmen Daten für Drittanbieter zur Verfügung stellen, indem sie ihre Schnittstellen öffnen. Er hat das Eidgenössische Finanzdepartement beauftragt, Massnahmen gegen Institute zu ergreifen, die dies nicht bis Juni 2024 tun, wie er in einer Mitteilung vom Freitag schreibt. 

Open Finance bedeutet, dass Finanzdaten auf Wunsch der Kunden über standardisierte und sichere Datenschnittstellen ausgetauscht werden können.

Gesetzliche Verpflichtung

Anders als in Grossbritannien oder den EU-Staaten gab es in der Schweiz bisher keine gesetzliche Verpflichtung für Finanzinstitute, Finanzdaten auf Anfrage ihrer Kunden an Drittanbieter weiterzugeben.

Nun hat die Schweizer Regierung beschlossen, Open Finance zu fördern, um die digitale Selbstbestimmung der Kunden zu stärken und Innovation und Wettbewerb auf dem Schweizer Finanzplatz zu fördern. Dabei wird an einem marktwirtschaftlichen Ansatz festgehalten, so die Erklärung. 

Eigenes Angebot der Schweizer Börse

Die Schweizer Börsenbetreiberin SIX Group, die über ihre Plattform «bLink» bereits den Datenaustausch zwischen Finanzakteuren ermöglicht, dürfte vom verstärkten Fokus des Bundesrates auf diesen Bereich profitieren. 

«Im kommenden Jahr werden wir sehen, dass mehr Banken mit offenen Finanzangeboten über 'bLink' live gehen. Davon werden Fintechs, die Banken untereinander und letztendlich natürlich die Endkunden profitieren», sagte Sven Siat, Co-Head of Connectivity & Data und Product Lead von «bLink», gegenüber finews.ch.

Vielversprechende Projekte

Vielversprechende Projekte wurden bereits in Bereichen wie Altersvorsorge, Portfoliomanagement, Zahlungsverkehr und Multibanking gestartet, heisst es in der Stellungnahme des Bundesrates weiter. Bei der Öffnung der Datenschnittstellen brauche es jedoch konkretere Fortschritte und ein grösseres Engagement.

Die Öffnung von Schnittstellen würde zudem bedeuten, dass Finanzdaten automatisch mit anderen Daten kombiniert werden könnten, um beispielsweise einen ökologischen Fussabdruck zu berechnen.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.54%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.88%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.58%
pixel