Die Schlinge um Binance zieht sich zu. Die weltgrösste Kryptobörse hat eine weitere Behördenklage am Hals – die Vorwürfe erinnern an die Machenschaften der gescheiterten Konkurrentin FTX.

Die mächtige amerikanische Börsenaufsicht SEC hat am gestrigen Montag Zivilklage gegen die Kryptobörsen-Betreiberin Binance von Gründer Changpeng Zhao «CZ» eingereicht.

Happige Vorwürfe

Die Vorwürfe der Behörde umfassen 13 verschiedene Klagepunkte und folgen auf eine Klage, welche die US-Finanzaufsichtsbehörde Commodity Futures Trading Commission (CFTC) bereits im vergangenen März eingereicht hatte. Auch finews.ch hatte darüber berichtet.

Während CFTC der weltgrössten Kryptobörse voran zahlreiche Verstösse gegen US-Finanzmarktregeln vorhielt, sind die Anklagepunkte der SEC weit happiger. Die Behörde wirft Binance unter anderem Betrug und Täuschung von Investoren vor. So habe die Börse Anlegergelder zu einer Handelsfirma auf den karibischen Jungferninseln namens Merit Peak umgeleitet, die Gründer Zhao gehört.

Volumen aufgeblasen?

Mit einer weiteren Handelsfirma, Sigma Chain, habe die Kryptobörse zudem das ausgewiesene Handelsvolumen künstlich aufgebläht. Auch dafür seien Gelder von Kunden ohne deren Wissen abgezweigt worden. Das erinnert an Alameda, den Krypto-Hedgefonds der Pleite gegangenen Kryptobörse FTX, auf den FTX-Gründer Sam Bankman-Fried Kundeneinlagen abzweigte, um damit zu spekulieren.

Sinnigerweise hatte Binance im vergangenen Jahr für die taumelnde Konkurrentin FTX geboten. Bankman-Fried ist Ende 2022 auf den Bahamas verhaftet worden und wartet nun in den USA auf seinen Prozess.

Soweit ist der streitbare Zhao noch nicht. In einem Statement hat Binance die SEC-Klage als haltlos zurückgewiesen. Man nehme die Vorwürfe ernst, sei aber gleichzeitig der Meinung, dass die Kryptobörse nicht Ziel von Massnahme der Behörde sein sollte.

Distanz gewinnen, so schnell es geht

Für alle, die im Krypto-Universum unterwegs sind, hat sich das Dilemma um Binance mit der SEC-Klage massiv verschärft. Denn aufgrund der Bedeutung der Kryptobörse kommen die Akteure nicht umhin, mit ihr Geschäfte zu machen. Das zeigte sich während des FTX-Debakels auch in der Schweiz: Alles, was hierzulande in der Szene Rang und Namen hatte, musste in Windeseile digitale Anlagen aus der taumelnden Börse herausholen und so schnell wie möglich Distanz gewinnen.

Würde Binance taumeln, wäre die Flucht wohl nochmals schwieriger.

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