Laut einer internationalen Studie klafft bei Versicherungen eine breite Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit, wenn es um das Thema Klima geht. Dem Schweizer Branchenprimus Zurich werden sogar Rückschritte attestiert.

Die Industriezweige Kohle, Öl und Gas gelten als die Treiber der Erderwärmung. Eigentlich müssten die Versicherungsunternehmen die Bewertung der Klimarisiken auch in ihr Engagement bei der Finanzierung von fossilen Rohstoff- und Energieprojekten einfliessen lassen. Doch das Engagement variiert im Feld der internationalen Konzerne stark.

Immer mehr Versicherungen haben robuste Ausschlusskriterien für die Versicherung von Kohle, wodurch neue Kohlekraftwerke praktisch nicht mehr versicherbar sind. Dagegen ist die Branche im Bereich Öl und Gas noch weit davon entfernt, ihr Geschäft in Einklang mit einem 1,5 Grad-Pfad zu bringen, heisst es in dem am Donnerstag veröffentlichten Bericht «Insurance Scorecard» der internationalen Kampagne «Insure Our Future».

Das «Insurance Scoreboard» wurde von 22 Organisationen aus 12 Ländern erstellt und in der Schweiz vom Kampagnen-Netzwerk Campax veröffentlicht.

Treiber der Klimakrise?

Die Schweizer Versicherungen treiben die Klimakrise weiter voran und lassen gleichzeitig deren Opfer im Stich, lautet dabei er Vorwurf der Autoren an die Adresse der Assekuranzkonzerne Zurich und Swiss Re.

Während beide Versicherungen relativ gute Punktzahlen im Bereich Kohle erhalten, sind die «Scores» im Bereich Öl und Gas deutlich tiefer. Zurich erreicht im Report nur 1,5 von 10 möglichen Punkten für ihre Öl- und Gas-Politik und liegt hinter fast allen europäischen Konkurrentinnen. Nur die britische Konkurrentin Lloyd’s, die als einzige grosse europäische Versicherung noch neue Öl- und Gasprojekte versichert, schneidet noch schlechter ab.

Einer der grössten Versicherer für fossile Brennstoffe

Zurich ist demnach die weltweit sechstgrösste Versicherung für fossile Brennstoffe und hat aus diesem Geschäftsfeld im vergangenen Jahr geschätzte 600 Millionen Dollar eingenommen.

Keines der dreissig betrachteten Unternehmen verfolgt eine Investment- und Versicherungspolitik, die in Übereinstimmung mit den Pariser Klimazielen zur Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Gard liegt, so das Fazit.Selbst die bestplatzierten Unternehmen erreichen in der «Scorecard» nur 4 von 10 Punkten für ihre Öl- und Gas-Policies.

Demgegenüber würden immer mehr Versicherungen dazu übergehen, kritisieren die Studienautoren, den Menschen in den vom Klimawandel besonders betroffenen Regionen Versicherungsleistungen zu verweigern.

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