Im Verkaufsprozess der RBS-Tochter Coutts International kommt es zu einer neuen Wendung. Die Privatbank mit Sitz in der Schweiz könnte auch aufgespalten werden.

Seit geraumer Zeit sucht die Royal Bank of Scotland (RBS) einen Käufer für die Privatbank Coutts International, wie das Unternehmen unlängst bestätigte. Bei diesem Prozess ist das Mutterhaus nun offenbar zu weiteren Konzessionen bereit, wie die internationale Nachrichtenagentur «Reuters» berichtet.

Dem Vernehmen nach könnte Coutts International in zwei Divisionen aufgespalten werden – in eine europäische Einheit sowie in eine asiatische. Grund dafür ist offenbar, dass es für den asiatischen Teil allenfalls konkrete Interessenten geben könnte. Die Bank selber wollte dazu gegenüber «Reuters» nichts sagen.

Asiatische Banken in Kaufstimmung

Tatsache ist indessen, dass namentlich in Singapur die beiden lokalen Finanzinstitute DBS (Development Bank of Singapore) sowie die UOB (United Oversas Bank) daran sind, ihr Private-Banking-Geschäft auszubauen. Unlängst übernahm DBS das Vermögensverwaltungsgeschäft der französischen Société Générale in Asien. Offenbar würden bei einem rein asiatischen Teil von Coutts auch chinesische und japanische Institute mitbieten.

Es liegt auf der Hand, dass asiatische Banken kaum am europäischen Teil von Coutts International interessiert sind, zumal da auch noch die Steuerproblematik mithinein spielt.

Prozess beschleunigen

RBS gab kürzlich bekannt, einen Verkauf von Coutts International in Erwägung zu ziehen, um sich auf andere Bereiche zu konzentrieren. Die britische Privatbank Coutts hat für das internationale Geschäft ihren Sitz in Zürich. Wie «Reuters» weiter schreibt, werde RBS zwar versuchen, Coutts International als Ganzes zu veräussern. Doch sollte sich bei allfälligen Gesprächen Interesse an Teilbereichen ergeben, wäre RBS durchaus bereit, einzelne Einheiten abzuspalten – offenbar, um den Verkaufsprozess zu beschleunigen.

An Teilbereichen ist auch die Genfer Bank Syz interessiert, wie deren Gründer und Mehrheitsaktionär, Eric Syz, unlängst in einem Interview erklärte. Auch John Williamson, der CEO von EFG International, und zugleich ein früherer Mitarbeiter von Coutts, äusserte sich kürzlich zum Thema, wie auch finews.ch berichtete.

Coutts International verwaltet rund 36 Milliarden Franken an Kundenvermögen. Davon soll gemäss «Reuters» rund ein Drittel asiatischer Provenienz sein. Insgesamt erhofft sich RBS aus dem Verkauf einen Erlös von rund einer Milliarde Franken.

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