Heute öffnet das 19. Finance Forum in Zürich seine Tore. Managing Partner Jacqueline Schleier über die Befindlichkeit in der Branche.


Frau Schleier heute Dienstag öffnet das Finance Forum seine Tore. Wie ist die Befindlichkeit in der Branche?

In den letzten Monaten haben viele Finanzinstitute vor allem kleinere Projekte verschoben oder zumindest verzögert, insbesondere in der IT. Das haben wir natürlich schon gespürt.

Gleichzeitig ist nun aber doch ein verhaltener Optimismus wieder zu spüren. Das schlägt sich noch nicht in euphorischen Budgeterhöhungen nieder. Aber das Interesse der angemeldeten Besucher ist überdurchschnittlich gross. Wir stellen ein enormes Bedürfnis nach Orientierung fest.

Mit welchen Fragen beschäftigten sich die Bankleute derzeit am meisten?

E-Banking-Systeme gewinnen stark an Bedeutung. Im Zentrum steht die Frage, wie sich das Potenzial an Automatisierung weiter ausnützen lässt. Nicht zuletzt vor dem Hintergrund der aktuellen Konsolidierung und der neuen Regulierungen, die auf die Branche zukommen, wollen oder müssen viele Finanzhäuser weiter optimieren.


«Es braucht eine Rückbesinnung auf die Kernkompetenzen einer Bank»

Im IT-Bereich geht es etwa um die Standardisierung von Systemen und Software-Landschaften, um die Konsolidierung von Rechenzentren. Die Stichwörter lauten: On-/Offshoring respektive In-/Outsourcing. Etwas breiter gefasst zielen die Bemühungen darauf ab, die Kundenorientierung zu verbessern, etwa mit dem Einsatz von Business Intelligence und Multichannel-Strategien.

Das diesjährige Motto des Finance Forum heisst «Bank to the roots – Wege in die Zukunft». Es signalisiert sowohl Rückbesinnung als auch Aufbruch. Warum eigentlich Rückbesinnung?

Die Erfahrungen der letzten zwei Jahre haben deutlich gezeigt, dass eine Rückbesinnung auf die Kernkompetenzen einer Bank nötig ist. Das muss die Basis sein. Oder anders gesagt: Das Kundenvertrauen muss neu aufgebaut werden.

Dazu gehört beispielsweise eine transparente Produktepolitik, sowohl für die Kunden als auch für die Anlageberater. Und es braucht auch eine Rückbesinnung auf ethische Werte in dieser Branche.


«Wir haben dieses Jahr mehr als 100 Aussteller»

Was sollen die Teilnehmer am Finance Forum mit nach Hause nehmen?

Gute Gespräche mit den Spezialisten in den verschiedenen Themenwelten sowie Lösungsansätze für die anstehenden Herausforderungen. Das bieten die einzelnen Konferenzen. Und natürlich auch eine gute Portion Small-Talk, Klatsch und Tratsch. Das gehört auch zum Finance Forum.

Gibt es am Finance Forum auch Möglichkeiten fürs Networking? Was empfehlen Sie?

Den traditionellen Finance-Apéro am Dienstabend oder das Treffen in der Swisscom/Comit-Lounge sowie die Konferenzen, wo aktuelle Themen kontrovers diskutiert werden.

Und natürlich das Schlendern durch das Finance Forum mit seinen rund 100 Ausstellern. Hier treffen Sie auf Experten und erfahren einiges über die neuesten Trends. So kommt man leicht miteinander in Kontakt. Meines Erachtens ist der Gedankenaustausch dieses Jahr wichtiger denn je.

Für regelmässige Besucher: Was ist dieses Jahr anders respektive neu am Finance Forum?

Wir haben das Ausstellungskonzept vollständig überarbeitet und dabei Ausstellung und Konferenzen besser aufeinander abgestimmt.

Und für alle Unentschlossenen: Warum lohnt sich eine Teilnahme dieses Jahr besonders?

Das Finance Forum ist ohne Zweifel der wichtigste Branchenanlass in der Deutschschweiz. Nirgends treffen Sie so viele Spezialisten an einem Ort. Die Besucher haben zwei Tage lang Zeit für spannende Gespräche und einen anregenden Ideenaustausch. Das alles in einer sympathischen Atmosphäre, verbunden mit einem spannenden Rahmenprogramm.

Mehr Informationen zum Finance Forum auf diesem Link.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
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