Eine New Yorker Modeboutique wird demnächst einen Dresscode für Wall-Street-Banker publizieren. Die einfachen Modezeiten für Männer sind damit passé.

Dunkler Anzug, weisses Hemd, Krawatte und schwarze Halbschuhe – dieser Dresscode galt für Banker während Jahrzehnten. Doch diese «Uniform» gilt nun langsam aber sicher als altbacken und unzeitgemäss. Der Banker von heute sollte seine Garderobe aufpeppen, um nicht als Modemuffel abgestempelt zu werden.

Das Zeichen des modischen Aufbruchs gab diesen Sommer der US-Bankenriese J.P. Morgan, der einen neuen Dresscode für seine Angestellten einführte. Gerade für Männer schien dieser neue Dresscode einige Lockerungen und zeitgemässe Anpassungen bereit zu haben. Polo-Shirts oder offene Hemden ohne Kravatte seien in gewissen Fällen okay.

Anleitung von dem Herrenausstatter

Doch wie es scheint, sorgen die neuen Kleidervorschriften unter den Bankern für Orientierungsschwierigkeiten. Denn Saks Fifth Avenue, eine bekannte New Yorker Modeboutique in Midtown Manhattan, hat nun eine sechsseitige Anleitung, einen Dresscode, verfasst, wie sich Männer künftig im Business-Casual-Stil zu kleiden haben. Dies berichtete kürzlich das «Wall Street Journal». Die Publikation der Ankleide-Hilfe ist auf kommende Woche angesetzt.

Sich «Business Casual» zu kleiden, ist offenbar eine Herausforderung. «Es braucht dafür viele Fähigkeiten», meint Tom Ott, Vize-Präsident von Saks Fifth Avenue.

Das New Yorker Modehaus begann im Juni am neuen Dresscode für Männer zu arbeiten, nachdem die US-Bank J.P. Morgan die Kleidervorschriften lockerte.

Fünf verschiedene Garderoben

Der neue Dresscode für Männer mit dem Titel «The New Office Casual» (siehe unten) empfiehlt fünf verschiedene Garderoben mit ausführlichen Erklärungen. Damit laufen die Männer nicht Gefahr, Kleidungsstücke miteinander zu kombinieren, die eigentlich nicht zusammengehören.

Dresscode 500

«Easy Layer», «Refined Top»

Statt dem klassischen Zweireiher trägt der Mann nun einen «Easy Layer». Das ist beispielsweise ein Strick-«Jäggli» in neutraler Farbe. Darunter gehört ein «Refined Top», also ein Polo-Shirt oder ein Rollkragenpullover.

Die schwarzen Halbschuhe werden durch «Easy Sneaker» ersetzt und als Beinkleid darf es auch eine «Cargo Pant» sein, also weite Stoffhosen mit Seitentaschen. Einzige Bedingung: Die Hose muss sitzen.

Nicht fehlen dürfen Accessoires. Dabei hat der klassische Aktenkoffer ausgedient. Der modebewusste Banker klemmt stattdessen eine hippe Ledertasche unter den Arm.

Auf Shoppingtour

Die Zusammenstellung des neuen Dresscodes war laut Bericht kein einfaches Unterfangen, da verschiedene Firmen sich in ihren Kleidervorschriften unterscheiden. «Wir mussten universell genug und gleichzeitig spezifisch sein», so Eric Jennings, Modedirektor bei Saks.

Einige Wall Street Banker müssen wohl in den nächsten Tagen ihre Garderobe auswechseln beziehungsweise ergänzen – ganz zur Freude von Saks und anderen Modehäusern. Denn günstig wird die Shoppingtour nicht. Blazer, Shirt und Hose kosten bei Sacks rund 1'300 Dollar – die Kosten für Schuhe und Accessoires kommen noch dazu.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.69%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.59%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.18%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.07%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.46%
pixel