Zwar haben Grossbanken wie die UBS und Credit Suisse ihren Berg an toxischen Wertpapiere über die Jahre deutlich abgebaut. Gebannt ist die Gefahr damit aber nicht, wie eine neue Analyse nahelegt.

Rund 549 Milliarden Dollar – so hoch ist der Berg an toxischen Papieren, welche die Grossbanken UBS, Credit Suisse (CS), Deutsche Bank, Barclays und Royal Bank of Scotland (RBS) zusammen vor sich her schieben, wie ein aktuelle Analyse der Ratingagentur «Moody’s» zeigt.

Dabei handelt es sich hauptsächlich um sogenannte «Legacy Assets», die auf das Engagement der Grossbanken im Subprime-Segment des amerikanischen Hypothekarmarktes zurückreichen.

UBS und CS haben in der Vergangenheit Milliarden-Abschreiber auf den Papieren getätigt und entsprechend für Schlagzeilen gesorgt.

Deutlich weniger Gift in den Bilanzen

Über die Jahre haben die Grossbanken den Berg an toxischen Papieren aber drastisch reduziert (siehe Grafik). Bei der UBS waren es 2012 gegen 500 Milliarden Dollar gewesen. Ende Juni 2017 sind es noch 56 Milliarden. Ähnlich hoch ist der Stand bei der CS. Die Bank hat den Abbau in ihrer «Strategic Resolution Unit» (SRU) beschleunigt und ist eigenen Angaben zufolge im Zeitplan ein Jahr voraus. Bis Ende 2018 soll die SRU aufgelöst sein – Übrigbleibsel gehen an den Konzern. 

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Interessant ist der Blick auf die damit verbundenen Risiken in der Bilanz der Grossbanken. Die sogenannten Risk Weighted Assets (RWA) bemessen unter anderem den Betrag an hartem Eigenkapital, der für solche Asset hinterlegt werden muss. Moody's zufolge sind die RWA bezogen auf die SRU im ersten Semester 2017 mit knapp 38 Milliarden Franken bei der CS am höchsten (siehe Grafik). Davon betrifft allerdings ein Grossteil operationelle Risiken, aus denen sich die Bank überdies meist schon zurückgezogen habe, erklärt die CS gegenüber finews.ch.

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Verkauf wird immer schwieriger

Und: Die toxischen Papiere bleiben laut den Studienautoren wohl länger an den Grossbanken kleben, als ihnen lieb ist. Denn die restlichen Wertpapiere sind oftmals illiquide und lassen sich darum nur schwer verkaufen.

Dies wiederum belastet die Profitabilität der Banken und bedroht letztlich auch ihr Kreditrating, hiess es weiter. Aktuell bewertet Moody’s die Grossbanken wie folgt (siehe Grafik). Die UBS erhielt dabei die besten Noten.

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