Weil Verträge mit zwei Kunden auslaufen, überprüft das Zürcher Bankensoftware-Haus die Ressourcen im Tessin. Das könnte Dutzende Stellen kosten.

Um Überkapazitäten im Tessin zu begegnen, hat Avaloq Sourcing (Switzerland & Lichtenstein) Kontakt mit der Arbeitnehmervertretung aufgenommen, wie Avaloq in einer Mitteilung an die Medien am Mittwoch bekannt gab.

Die Zahl der Betroffenen wird nicht grösser als 60 sein, verspricht die grösste Schweizer Bankensoftware-Schmiede. Das entspricht 7 Prozent aller Beschäftigen von Avaloq Sourcing (Switzerland & Liechtenstein) und 4 Prozent der Mitarbeitenden der Avaloq Gruppe in der Schweiz, wie es weiter hiess. Im Tessin unterhält das Unternehmen Avaloq-Scourcing-Standorte in Lugano (Pregassona) und unweit davon in Bioggio. 

Stellen für Betroffene freihalten

Die Gespräche mit der Arbeitnehmervertretung betreffen einzelne Funktionen bei Avaloq Sourcing (Switzerland & Liechtenstein). Betroffen seien vor allem die Bereiche IT Operations und Banking Operations. Sollte dies zu Entlassungen führen, strebt Avaloq einen Sozialplan an. 

«Wir bedauern diesen Schritt sehr, und wir werden die Situation auf sozialverantwortliche Weise bewältigen. Wir werden alles uns Mögliche tun, um so viele unserer Kollegen wie möglich für andere Stellen bei Avaloq zu behalten», so der Bankensoftware-Hersteller. 

Zwei Kunden abgesprungen

Die eingeleiteten Massnahmen haben laut Mitteilung keinerlei Auswirkungen auf die anderen Standorte wie Avaloq Evolution in Zürich oder die Niederlassungen der Gruppe im Ausland. Avaloq steht vollumfänglich hinter den Standorten in der Schweiz und hinter dem hiesigen Service-Center, wie das Unternehmen am Mittwoch beteuerte. 

Hintergrund des möglichen Abbaus im Tessin ist die Beendigung langfristiger Verträge mit den Kunden BSI und Generali, erklärte Avaloq weiter. So hat die von der EFG übernommene BSI neu auf das Kernbankensystem Temenos von EFG migriert, während die Versicherungsgesellschaft Generali den IT-Outsourcing-Vertrag mit Avaloq Sourcing in der Schweiz gekündigt hat.

Weiterhin auf Kurs

Auf Gruppenebene habe das Ende der Zusammenarbeit mit BSI und Generali keine wesentlichen Auswirkungen, hiess es weiter. Die Avaloq Gruppe bleibe für das Geschäftsjahr 2017 auf Kurs und baue ihre Marktpräsenz weiter aus.

In Asien hat Avaloq kürzlich die in Singapur domizilierte Bank of Asia als Kundin gewinnen können, wie auch finews.ch berichtete.

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