7. Philipp Hildebrand: Der Bankenversteher

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Im nationalen Krisenmanagement rund um die UBS-Rettung spielte Philipp Hildebrand als damaliges Direktionsmitglied der Schweizerischen Nationalbank (SNB) eine tragende Rolle. In seiner (Privat-)Wohnung in Zürich trafen sich die Betroffenen erstmals zu einem Gespräch, bei dem die UBS-Manager offenbar eingestehen mussten, auf staatliche Hilfe angewiesen zu sein. Dieses Meeting war der Ausgangspunkt für die konzertierte Aktion vom 16. Oktober 2008. «Wir sind da für die Ewigkeit», liess die SNB damals in den dramatischen Stunden als Zeichen ihrer Souveränität verlauten.

Kritiker werfen Hildebrand rückblickend vor, die UBS zur Staatshilfe genötigt zu haben, um sich selber als Retter zu positionieren und seine Karriere zu befeuern. Allerdings sind das nur Spekulationen, und Hildebrands Karrriere als späterer SNB-Präsident nahm eine tragische Wendung, als sich herausstellte, dass seine damalige Gattin überaus heikle Devisengeschäfte getätigt hatte.

Er musste von seinem Amt zurücktreten. Seiner Karriere tat dies aber keinen grossen Abbruch. Bald schon tauchte er im Top-Management des amerikanischen Finanzgiganten Blackrock als Vice Chairman wieder auf – privat ist er inzwischen mit der Millliardärin Margarita Louis-Dreyfus verheiratet. Seine Hinterlassenschaft im Swiss Banking sind sicherlich die «Too-big-to-fail»-Regelwerke, die darauf abzielen, dass keine systemrelevante Schweizer Bank wieder in eine Situation wie seinerzeit die UBS gerät.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
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