HSBC Schweiz hat neuen Chef

Seit dem Abgang von Franco Morra hat die HSBC Private Bank in der Schweiz eine interimistische Leitung. Nun ernennt das Institut einen neuen Chef, wie Recherchen von finews.ch ergeben haben.

Alexander Classen wird Chef der HSBC Private Bank in der Schweiz. Dies wird die HSBC noch am Donnerstag bekannt geben, wie Recherchen von finews.ch ergeben haben. Der 55-jährige Classen wird sein Amt am kommenden 5. November antreten. Die Bank bestätigte die Informationen gegenüber finews.ch.

Er wird die Verantwortung für das Private Banking der britischen Grossbank in der Schweiz sowie in Luxemburg übernehmen. Zudem wird er für das übrige Geschäft der HSBC in der Schweiz, also Asset Management und Firmenkundengeschäft, zuständig sein und an Christopher Allen, Chef Global Private Banking, rapportieren.

Erfahrener internationaler Private Banker

Classen hat bereits einmal das Private Banking eines britischen Instituts in der Schweiz geleitet, nämlich jenes von Coutts International. Das Institut war im Jahr 2015 von der Union Bancaire Privée aufgekauft worden und Classen wurde überzählig. Ein Jahr später holte ihn das Family Office Bedrock als Partner an Bord. Classen sollte in Zürich ein Büro eröffnen und ein Team anheuern.

Die Vakanz bei HSBC eröffnete dem in Genf geborenen Private Banker, der unter anderem auch bei Pictet und Goldman Sachs gearbeitet hatte, nun die Chance, wieder ins Banking zurückzukehren.

Weitere Altlasten

Franco Morra hatte im vergangenen April seinen Chef-Posten abgegeben, die Geschäfte bei HSBC Schweiz leitete seither interimistisch der Finanzchef Christophe Guillemot. Morra hat in seiner sechsjährigen Amtszeit die HSBC Schweiz von Grund auf umstrukturiert, Altlasten reduziert und neu positioniert. Dabei hat Morra vor allem die Marktregionen, in denen HSBC tätig war, massiv reduziert, um die regulatorischen Kosten und Risiken zu senken.

Noch nicht gelöst ist der US-Steuerstreit der HSBC Schweiz. Auch im Zusammenhang mit dem Datendiebstahl von Hervé Falciani offene Steuerverfahren, wie jenes in Belgien, sind noch nicht abgeschlossen.

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