Der Raiffeisen-Verwaltungsrat ist auf der Suche nach einem CEO fündig geworden. Der Nachfolger von Patrik Gisel hat zuletzt eine grössere Kantonalbank geleitet.

Ihn hatte man nicht unbedingt auf dem Ticket: Heinz Huber. Er wird der neue Chef der Raiffeisen Schweiz und übernimmt das Amt von Patrik Gisel, wie Raiffeisen am Dienstag mitteilte. Genauer gesagt: Er ersetzt Michael Auer, der vor zehn Tagen die interimistische Führung der Raiffeisen Gruppe übernommen hatte und diese nun bis Hubers Amtsantritt am 7. Januar 2019 sicherstellen wird.

Huber wechselt von der Thurgauer Kantonalbank zu Raiffeisen. Beim Ostschweizer Institut war der 54-Jährige die letzten vier Jahre CEO gewesen. 2007 war er in die Geschäftsleitung eingetreten.

Mehr als ein Bankfachmann

In der Mitteilung heisst es, Huber sei ein Bankfachmann und verfüge über grosse Erfahrungen im Kredit-, Hypothekar und Firmenkundengeschäft. Mit ausschlaggebend für seine Wahl dürften aber seine fundierten Erfahrungen in der IT-Branche sein.

Er war in den Jahren 2001 bis 2005 Mitglied der Geschäftsleitung des britischen IT-Unternehmens Kofax gewesen. Danach gründete er von Sydoc, einer IT-Beratungsfirma, die er 2006 wieder verkaufte.

Er lebt das Genossenschaftsmodell

 Huber sagte gemäss Mitteilung: «Das Geschäftsmodell von Raiffeisen hat mich seit jeher fasziniert. Die genossenschaftlichen Werte, insbesondere die Nähe zu den Kunden und die unternehmerische Verantwortung, lebe ich schon heute.»

Er wird eng mit Verwaltungsratspräsident Guy Lachappelle zusammenarbeiten, der vor zehn Tagen von den Raiffeisen-Delegierten ins Amt gewählt worden war. Zusammen ist es ihre Aufgabe, Raiffeisen nach dem Skandal im Ex-CEO Pierin Vincenz und den zu Tage gekommenen, massiven Corporate-Governance-Lücken in ruhigere Fahrwasser zu führen und die Genossenschaftsbank zu reformieren.

Lachappelle sagte über Huber: «Sein unternehmerisches Denken und seine Umsetzungsstärke haben den Verwaltungsrat überzeugt. Sein kunden- und marktorientierter Ansatz sowie seine persönlichen Wertvorstellungen passen ideal zur DNA der Raiffeisen Gruppe».

Bei der Thurgauer Kantonalbank wird Huber interimistisch durch Thomas Koller ersetzt. Der Bankrat habe den Nachfolgeprozess eingeleitet.

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