Bei der Credit Suisse ist eine ehemaligen Investmentbankerin für Impact-Investments zuständig. Nun arbeitet ihr Team in diesem Bereich an einer Premiere mit.

Die Impact-Investing-Abteilung der Credit Suisse (CS) unter der Leitung von Marisa Drew gibt es noch keine zwei Jahre; in dieser Zeit kam es bereits zu einigen Abgängen und Wechseln. Mittlerweile scheint das Team allerdings den Tritt gefunden zu haben. 

So war die CS an einem Projekt beteiligt, das es in dieser Form noch nicht gab: Mit Hilfe von Finanzinstrumenten will die Bank dabei helfen, den Bestand der schwarzen Nashörner zu sichern. 

Wilderer als finanzielles Risiko

Dabei hat sich die mit der britischen Firma Conservation Capital und der Zoological Society of London (welche auch den dortigen Zoo betreibt) zusammengetan. Die Partner wollen eine fünfjährige Anleihe auflegen, deren Rendite an die Entwicklung der Nashorn-Population geknüpft ist, wie die «Financial Times» (Artikel bezahlpflichtig) berichtete. 

Falls die Population der vom Aussterben bedrohten Tiere während der Laufzeit steigt, erhalten die Geldgeber ihr Investment zurück und – abhängig von der Anzahl zusätzlicher Nashörner – einen Coupon obendrauf. Gelingt es mit den so eingesammelten Mitteln allerdings nicht, die Tiere vor Wilderern zu schützen, resultiert ein Verlust. 

Nashorn-Standort bleibt geheim

Der «Financial Times» zufolge erreichte die Zahl der schwarzen Nashörner zu Beginn der neunziger Jahre ihren Tiefststand von 2'300 Tieren. In den Siebzigern waren es noch 63'000 gewesen. Inzwischen hat sich der Bestand wieder auf etwa 5'000 erholt.

Weil ihr Horn angeblich medizinische Qualitäten hat, werden die Tiere allerdings von Wilderern verfolgt. Deshalb bleibt auch geheim, wo genau die Nashörner sind, die von den Anleihen profitieren sollen. 

Premiere im Artenschutz

Die Nashorn-Anleihe ist insofern eine Premiere, als dass diese Form des Impact Investing noch nie für den Artenschutz eingesetzt wurde. Allerdings gab es bereits ähnliche Konzepte zur Förderung von Bildung oder um die Krebsforschung weiterzubringen. 

Impact-Investments wie die Nashorn-Anleihe liegen in der Schnittmenge von Philanthropie und klassischen Anlagen. Einerseits verfolgen die Geldgeber damit altruistische Ziele, im Erfolgsfall erwarten sie allerdings einen Gewinn. 

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