Die Zürcher Kantonalbank ist schon lange beim Milliarden-Startup Getyourguide investiert. Startup-Finanz-Leiter Daniel Schoch erklärt finews.tv, warum er dort noch nicht Kasse macht – und was er von Jungunternehmern erwartet.

Da hatte die Zürcher Kantonalbank (ZKB) den richtigen Riecher. Schon vor über zehn Jahren investierte das Institut ins Tourismus-Startup Getyourguide. Die an der ETH Zürich gegründete Jungfirma hat diesen Frühling eine Bewertung von 1 Milliarde Dollar erreicht. Daniel Schoch, Leiter Startup-Finance bei der Staatsbank, will die Beteiligung allerdings nicht verkaufen: Er wartet lieber einen möglichen Börsengang des «Einhorns» ab, sagt er zu finews.tv (siehe Video unten).

«Wenn sich ein Unternehmen so schön entwickelt, ist es nicht weiter schlimm, dabei zu sein», so der Banker.

145 Millionen Franken in Jungfirmen investiert

Bei Getyourguide ist neben der ZKB auch die japanische Softbank investiert, die mit dem amerikanischen Immobilien-Startup Wework gerade einen Flop gelandet hat. Die Auswirkungen der Wework-Schlagzeilen seien für die Schweizer Szene bescheiden, erklärt Schoch. Er selber findet es «unschön», wenn sich ein Firmengründer auf Kosten der Mitarbeitenden und der Investoren bereichert, wie es bei Wework den Anschein hat. «Wir erwarten von unseren Unternehmern, dass sie zu 100 Prozent zum Unternehmen und zur Idee committed sind», so Schoch weiter.

Das Programm ZKB Start-Up Finance hat über die letzten zehn Jahre rund 145 Millionen Franken in mehr als 200 Jungfirmen investiert. Ein Milliardensegen für den Kanton ist dennoch nicht zu erwarten. Denn investiert wir zumeist in sehr frühen Phasen und typischerweise zu Beträgen von 500'000 Franken. «Beim Verkauf sind das nicht die Riesensummen, welche die Kantonsfinanzen sanieren», gibt der ZKB-Mann zu bedenken.

Der Kanton profitiere jedoch, indem die Bank einen Beitrag dazu leiste, die Ansiedlung von Hightech-Firmen voranzutreiben.

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