14. Oktober 2019: Hauptaktionär klammert sich an den Strohhalm Thiam

Während Thiams Glaubwürdigkeit bei den Mitarbeitern und auf dem Schweizer Finanzplatz litt, konnte er weiterhin auf die Unterstützung der wichtigsten Aktionäre zählen. Der Chef des wichtigsten CS-Aktionärs Harris Associates stärkte ihm in einem Fernsehinterview den Rücken.

Die Aufregung um die Sache sei komplett übertrieben und von PR-Leuten angeheizt, so David Herro, welcher der Bank schon seit den Zeiten von Thiams Vorgänger Brady Dougan die Treue hält.

 

17. Dezember 2019: Der Skandal weitet sich aus

Wenige Wochen später zeigte sich allerdings, dass Khans Beschattung – entgegen den Behauptungen von Thiam und Rohner – kein Einzelfall war. Auch HR-Chef Peter Goerke war observiert worden, eine frühere CS-Managerin in den USA behauptet dasselbe.

Die Enthüllung des Detektiv-Einsatzes gegen den früheren HR-Chef der Bank im Februar 2019 brachte nicht nur für Thiam frischen Gegenwind. Bouée, von dem sich der CEO inzwischen deutlich distanziert hatte, wurde in einer erneuten Untersuchung als Lügner gebrandmarkt und fristlos entlassen. 

 

20. Dezember 2019: Finma setzt Prüfer ein

Ausserdem rief der Lärm um die Vorgänge in der Geschäftsleitung der Bank den Regulator auf dem Plan. Die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) schickte einen Prüfungsbeauftragten zur CS, welcher die Führungsriege des Instituts unter die Lupe nehmen und Kontrollmängel feststellen soll.

Dabei geht es nicht um die Beschattung an sich, welche wohl nicht illegal war. Im Verhör durch die Anwaltskanzlei Homburger hatte Bouée allerdings zugegeben, Textnachrichten auf dem Natel gelöscht zu haben – in der Bankenwelt eine Sünde. 

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